Das Heidelberger Dokumentationszentrum Deutscher Sinti und Roma soll erweitert werden - und zwar ab Anfang 2025. Die geplante Architektur ist umstritten.
Mit dem Neubau des Dokumentationszentrums Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg soll in etwa einem Jahr, also Anfang 2025, begonnen werden. Das wurde am Mittwochabend auf einer Informationsveranstaltung bekannt gegeben. Seitdem der Entwurf vor etwa zweieinhalb Jahren präsentiert wurde, hat er für viele Diskussionen gesorgt.
Große rote Sandsteinfassaden - schick oder klotzig?
Der Neubau soll direkt neben dem jetzigen Dokumentationszentrum mitten in der Altstadt entstehen und sich an den denkmalgeschützten Teil anschmiegen. Der Entwurf sieht einen Bau mit großen roten Sandsteinfassaden vor. Schick und modern finden das die einen, klotzig und unpassend dagegen die anderen.
Das zuständige Architekturbüro hat etwas nachgebessert und am Mittwoch die veränderten Pläne vorgestellt. Der Neubau soll etwas niedriger werden; die Mauern sollen begrünt werden. Aus dem Publikum der Infoveranstaltung am Mittwoch kam teilweise Lob. Den Gegnern des Entwurfs reichen die Veränderungen allerdings noch nicht: Sie möchten den Bau weiterhin verhindern. Ihnen gehe es nicht um die Einrichtung an sich, sondern um die Architektur.
Finanzierung noch nicht in trockenen Tüchern
Der Bau soll insgesamt 50 Millionen Euro kosten. Was die Finanzierung anbelangt, sei man einen Schritt weiter, so ein Vertreter des Dokumentationszentrums. Der Bund habe nun einer Finanzierung von 25 Millionen Euro zugesagt. Damit wäre der Weg frei, dass das Land den gleichen Betrag zur Verfügung stellt. Offizielle Bestätigungen stehen allerdings noch aus. Die Stadt Heidelberg beteiligt sich finanziell nicht direkt, unterstützt das Projekt aber bei der Planung.
Mit dem Um- und Neubau will sich die Minderheit der Sinti und Roma zeitgemäßer repräsentieren, unter anderem mit einem neuen Ausstellungskonzept.
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