Laut einiger BW-Verbände ist der Bedarf an Wohnraum ungebrochen hoch, aber Bauen kaum noch finanzierbar. Sie fordern von der Regierung umfassendere Maßnahmen, wie etwa mehr sozialen Wohnungsbau.
Mehrere im Bausektor tätige Verbände aus Baden-Württemberg haben am Montag ein Krisengespräch mit der Landesregierung gefordert. An diesem sollen Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Wohnungsbauministerin Nicole Razavi (CDU) teilnehmen, wie die Organisationen am Dienstag gemeinsam mitteilten.
Zu den Verbänden zählen etwa Handwerk BW, die Bauwirtschaft, die Architektenkammer, der Sparkassenverband sowie der Genossenschaftsverband, zu dem die Volksbanken und Raiffeisenbanken gehören.
Mehr sozialer Wohnungsbau gefordert
In ihrer Mitteilung heißt es: Der Bedarf an Wohnraum sei ungebrochen hoch, aber kaum noch finanzierbar. Die von der Bundesregierung und der Landesbauministerin angekündigten Pläne gingen in die richtige Richtung. Jedoch seien weitere umfassende Maßnahmen erforderlich, um den Abwärtstrend im Wohnungsbau zu stoppen. Die Verbände forderten unter anderem eine deutliche Ausweitung des sozialen Wohnungsbaus und eine deutliche Senkung der Grunderwerbssteuer für diejenigen, die sich ein Haus oder eine Eigentumswohnung kaufen und selbst beziehen.
Am Montag hatte auf Bundesebene in Berlin ein Krisentreffen mit der Baubranche stattgefunden. Die Bundesregierung will mit einem 14-Punkte-Programm die Dauerkrise im Wohnungsbau stoppen, unter anderem mit niedrigeren Ökostandards, Steuervorteilen und weniger Bürokratie. Landeswohnungsbauministerin Razavi hatte zuletzt angekündigt, Regeln im Baurecht vereinfachen zu wollen.
Wohnprojekte oft zu teuer
Große Investoren würden sich zunehmend aus dem Bausektor zurückziehen, stellte der Branchenverband der Bauwirtschaft Baden-Württemberg im Sommer fest. Ein Beispiel dafür sei der Rückzieher der EnBW, die in der Landeshauptstadt Stuttgart 800 Wohnungen bauen wollte. Wegen explodierender Kosten auf dem Immobilienmarkt wurde daraus vorerst nichts.
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