Die Polizei in Pforzheim hat die Räumlichkeiten der Baptistenkirche "Zuverlässiges Wort" durchsucht. Gegen die Gemeinde wird seit Monaten wegen des Verdachts auf Volksverhetzung ermittelt.
Wie die zuständige Staatsanwaltschaft in Karlsruhe mitteilte, wurden die Räumlichkeiten der "Baptistenkirche Zuverlässiges Wort" in Pforzheim am 18. Januar durchsucht. Dabei wurden vor allem Speichermedien sichergestellt. Auch eine Wohnung in Leipzig sei durchsucht worden, sagte ein Sprecher.
Die Abgeordneten Oliver Hildenbrand und Felix Herkens von den Grünen fordern genaue Hintergrundinfos zur Durchsuchung bei der "Baptistengemeinde Zuverlässiges Wort" in Pforzheim. Deshalb stellten sie im Landtag eine Anfrage mit Fragen zu Details der Durchsuchung.
Polizei ermittelt gegen Baptistenkirche in Pforzheim wegen des Verdachts auf Volksverhetzung
Die Gemeinde - Ableger einer radikalen amerikanischen Sekte - hatte über Youtube Inhalte des inzwischen in den USA lebenden Predigers Anselm Urban verbreitet. Darin forderte dieser unter anderem die Todesstrafe für Homosexuelle. Urban hatte auch gegen mehrere Pforzheimer Persönlichkeiten gehetzt. Oberbürgermeister Peter Boch und Erster Bürgermeister Dirk Büscher haben deshalb Strafanzeigen gestellt.
Zudem forderte in einem Video vom Juli 2023 ein Redner der "Baptistengemeinde Zuverlässiges Wort" die Tötung eines Pforzheimer Theologen. In seiner eineinhalbstündigen Rede forderte er: "Lieber Herr, töte ihn bitte!"
Landesverfassungsschutz beobachtet die Baptistenkirche in Pforzheim
Die Pforzheimer Gemeinde wird inzwischen auch vom Landesverfassungsschutz beobachtet. Es lägen hinreichende Erkenntnisse darüber vor, dass es sich bei der Kirche um eine radikale, extremistische Gruppierung handeln könnte, erklärte ein Sprecher des Landesverfassungsschutzes im Juni 2023 auf Anfrage des SWR.
Vom Verfassungsschutz beobachtet Tötung gefordert - neue Ermittlungen gegen Pforzheimer "Baptistenkirche"
Gegen die Pforzheimer "Baptistenkirche Zuverlässiges Wort" gibt es ein weiteres Ermittlungsverfahren. In einer im Internet veröffentlichte Predigt wird die Tötung eines Theologen gefordert.
Auf ihrer Homepage bezeichnet sich die Gruppe als altmodisch und fundamental. Homosexualität sei "Sünde und Schande" und werde von Gott mit der Todesstrafe geahndet, ist in den zwölf Grundsätzen zu lesen.