Gegen die Pforzheimer "Baptistenkirche Zuverlässiges Wort" gibt es ein weiteres Ermittlungsverfahren. In einer im Internet veröffentlichte Predigt wird die Tötung eines Theologen gefordert.
Gegen die Pforzheimer "Baptistenkirche Zuverlässiges Wort" gibt es neue Ermittlungen. In einer Predigt, die im Internet veröffentlicht wurde, wird die Tötung eines Pforzheimer Theologen gefordert. Der baden-württembergische Verfassungsschutz beobachtet die Gruppierung seit Juni.
Stoßgebet für die Tötung eines Pforzheimer Theologen
In der Predigt vom 30. Juli kündigt ein Redner der "Baptistenkirche Zuverlässiges Wort" an, Stoßgebete gegen den Leiter der Pforzheimer Bibelgemeinde, Lothar Gassmann, zu sprechen. "Wir werden ihn wirklich hassen", heißt es dort wörtlich. Der hasserfüllte, mehr als eineinhalbstündige Vortrag, wurde mittlerweile vom Videoportal YouTube entfernt, ist aber weiterhin auf anderen Plattformen im Internet abrufbar.
Polizei Pforzheim ermittelt gegen "Baptistenkirche"
Die Polizei in Pforzheim teilte mit, dass wegen des Inhalts des Videos ein Ermittlungsverfahren gegen die "Baptistenkirche Zuverlässiges Wort" eingeleitet wurde. Das Verfahren sei mittlerweile an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet worden. Man arbeite eng mit dem angegriffenen Mitglied der Pforzheimer Bibelgemeinde, dem Theologen Lothar Gassmann, zusammen, so die Polizei weiter.
Ermittlungen gegen "Baptistenkirche" bislang ohne Ergebnis
Seit März ermittelt die Staatsanwaltschaft Karlsruhe wegen Volksverhetzung gegen den in den USA lebenden Gründer der "Baptistenkirche Zuverlässiges Wort", weil er den Tod von Homosexuellen gefordert hatte. Laut einem Sprecher der Staatsanwaltschaft sind außer ihm noch zwei andere Mitglieder der Vereinigung angezeigt, gegen die ebenfalls ermittelt wird.
Gegen die Veröffentlichung von homophoben Aussagen durch die Gruppierung auf ihrer Internetseite und gegen das Video mit der Tötungsforderung gegen den Pforzheimer Theologen gebe es für die Behörde keine Handhabe, so der Sprecher weiter. Der Verfassungsschutz Baden-Württemberg beobachtet die Gruppierung seit Ende Juni, weil es sich dabei um eine radikale Gruppierung handeln könnte. Der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland bezeichnet die Gruppe als "Sekte" und distanziert sich ausdrücklich.
Theologe Gassmann von dem Angriff schockiert
Er sei total schockiert, sagte der angegriffene Theologe gegenüber dem SWR. Es sei wichtig zu betonen, dass die Sekte jetzt nicht nur "homosexuell empfindende Menschen" angreife, sondern auch christliche Gemeinden und Prediger, die nicht genauso denken wie sie, so Gassmann. Nach der Veröffentlichung des Videos sei er verunsichert: "Ich weiß nie, ob mich einer von denen anschreit!" Angst empfinde er jedoch nicht, wenn er auf die Straße gehe.
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