Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe hat Ermittlungen gegen den Gründer einer Pforzheimer Baptisten-Gruppe wegen des Anfangsverdachts der Volksverhetzung eingeleitet.
Anselm Urban ist Gründer und Oberhaupt der selbsternannten Gruppe "Baptistenkirche zuverlässiges Wort" und ist ein von Urban gegründeter Ableger der amerikanischen "Faithful Word Baptist Church". Die amerikanische Gruppe gilt als antisemitische Sekte und wünscht unter anderem Homosexuellen den Tod.
Prediger ruft zum Mord auf
Das Oberhaupt der Pforzheimer Gruppierung, Anselm Urban, lebt schon seit längerem nicht mehr in Deutschland. Stattdessen spricht er über Videobotschaften aus den USA zu seinen Anhängern in Deutschland. Darin hat er öffentlich gegen queere Menschen gehetzt und zum Mord an dem Queer-Beauftragten der Bundesregierung, Sven Lehmann, aufgerufen. Daraufhin wurde er wegen Volksverhetzung und Beleidigung zu einer Geldstrafe verurteilt. Die Hasspredigten hörten damit jedoch nicht auf.
Evangelische Kirche fordert Ermittlungen gegen Sekte
Die Dekanin der evangelischen Kirche Pforzheim, Christiane Quincke, hat deshalb die Staatsanwaltschaft um Ermittlungen mit Blick auf Hassrede und Volksverhetzung gegen die selbsternannten Baptisten gebeten. Diese wurden jetzt eingeleitet, auch weil Anzeige gegen die Gruppe erstattet wurde.
Diese soll laut Christiane Quincke aber nicht nur von ihr kommen. Die Dekanin freut sich aber, dass offenbar auch andere Personen in Pforzheim gegen die Gruppe vorgehen wollen. "Wir stehen gemeinsam für den Schutz von queeren Menschen sowie Jüdinnen und Juden", so Quincke.