Nebelschwaden vor Gericht

Meinung: Pyro-Prozess in Karlsruhe ist vertane Chance

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Mathias Zurawski
Mathias Zurawski

Das Amtsgericht Karlsruhe hat drei Sozialarbeiter des KSC-Fanprojekts nach einem Pyro-Eklat zu Geldstrafen verurteilt. Der Prozess war eine vertane Chance, meint Mathias Zurawski.

Es war eine Gerichtsverhandlung zäh wie Kaugummi. Verteidiger, die mit ihren teils abstrusen Anträgen die Sache künstlich in die Länge zogen. Ein wenig souveräner Staatsanwalt, der sich von den Spitzfindigkeiten der Gegenseite ein ums andere Mal aus der Reserve locken ließ. Und eine Richterin, die tapfer die Nerven behielt. Dabei ist ihr einigermaßen mildes Urteil praktisch ohne Wert. Der Gang in die nächste Instanz war vorprogrammiert. Ob es ein Zeugnisverweigerungsrecht für Sozialarbeiter in Fanprojekten gibt, muss die Politik entscheiden. Auf ein Neues also vor dem Landgericht.

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Das Karlsruher Amtsgericht hat drei Sozialarbeiter des KSC-Fanprojekts zu Geldstrafen verurteilt. Nach einem Pyro-Eklat hatten sie sich geweigert, als Zeugen auszusagen.

Es geht um die Sicherheit in Fußballstadien

Aber fürs Abnicken und ein Einfach-weiter-so ist das Thema im Kern zu wichtig. Es geht grundsätzlich um die Sicherheit in Fußballstadien. Die Pyro-Aktion, die diesen Fall ins Rollen brachte, war ein Exzess. Feuerwerk im Wildparkstadion, vorbei an Sicherheitspersonal, das offensichtlich in schöner Regelmäßigkeit die Augen verschließt. Sozialarbeiter, die viel wissen, aber wenig dazu beitragen wollen, um das Problem zu lösen.

Mathias Zurawski
Mathias Zurawski

Verurteilte Sozialarbeiter als moralische Sieger

Der Pyro-Prozess vor dem Amtsgericht war eine vertane Chance. Anstatt wirklich aufzuarbeiten, Dinge beim Namen zu nennen und tatsächlich für ein besseres Sicherheitsgefühl in Fußballstadien zu sorgen, verloren sich die Beteiligten in juristischem Kleinklein. Schattenboxen. Die verurteilten Sozialarbeiter gehen gefühlt als moralische Sieger aus der Arena. Und der nächste Pyro-Eklat kommt bestimmt.    

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