Vollgelaufene Keller, schlammige Straßen und zahlreiche Haushalte ohne Strom. Der Bruchsaler Stadtteil Heidelsheim ist einer der Orte, die vom Hochwasser besonders stark getroffen wurden. Jetzt wird aufgeräumt.
Heftige Unwetter am Dienstagabend haben in der Region Bruchsal und Bretten im Landkreis Karlsruhe für Chaos gesorgt. Auch am Donnerstag sind immer noch viele Haushalte in Heidelsheim ohne Strom. Obwohl die Straßen schon wieder einigermaßen befahrbar sind, gibt es noch jede Menge aufzuräumen.
"Gondelsheim ist wieder sauber" Unwetter im Raum Bruchsal: Aufräumarbeiten sind weit fortgeschritten
Nach dem heftigen Unwetter im Raum Bruchsal vor fast einer Woche sind die Aufräumarbeiten zum Teil abgeschlossen. Am Wochenende unterstützten viele Freiwillige und die Bundeswehr.
Daniel Kausch lebt schon immer in Heidelsheim, erzählt er. Seit dem Unwetter ist er mit seiner Familie am Aufräumen und Saubermachen.
Im Ort wurden durch das Hochwasser auch Öltanks beschädigt. "Hier hat es nach Heizöl gestunken wie die Sau", erzählt der Heidelsheimer. Das Geschäft der Kauschs hat keinen Keller, aber das schlammige Wasser drang über die Stufen durch die Türen ein. Jetzt steht kein Wasser mehr im Gebäude, aber ein brauner Schlammrand an der Wand bezeugt den Wasserstand.
Endlich Sicht nach dem Hochwasser: Ausmisten und Aufräumen
Menschen befördern die letzten Eimer voller Schlamm aus ihren Kellern auf die Straße oder sie stapeln zerstörtes Mobiliar auf dem Gehweg. In nahezu jeder Straße in Heidelsheim sind die Anwohnerinnen und Anwohner am Räumen. Sie eint ihre Zuversicht und ihr Wille, ihren Ort wieder so herzurichten, wie er einmal ausgesehen hat.
Wohin mit all dem Schlamm und Müll in Heidelsheim?
Die Heidelsheimer sind fleißig: Überall werden Wohnungen ausgeräumt, Sperrmüll sortiert und alles so gut wie möglich vom Schlamm befreit. Die erste Priorität sei, so erzählt es die Bruchsaler Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick, die Strom- und Wasserversorgung für alle Bürgerinnen und Bürger wieder gewährleisten zu können. Ein weiteres Problem sei dann aber die umweltgerechte Entsorgung von Sperrmüll und vor allem von mit Öl kontaminiertem Schlamm. Hierfür habe man konkrete Anweisungen und Informationen veröffentlicht.
Mittlerweile geht es in vielen Haushalten zudem um die Entsorgung von Lebensmitteln, weil in den Kühltruhen ohne Strom nach zwei Tagen alles aufgetaut ist. Am nach dem Unwetter eingerichteten Notfall-Treffpunkt stehen extra Mülltonnen bereit. Zudem sind Teams von städtischen Mitarbeitenden und Feuerwehrleuten unterwegs, um mit den Menschen in Kontakt zu treten, damit Unterstützung von der Stadt organisiert und koordiniert werden kann.
Heidelsheim räumt auf: Gelassen das Hochwasser wegwischen
Trotz Unwetter und Chaos und obwohl viele seit zwei Tagen immer noch keinen Strom haben, bleiben viele Heidelsheimer ruhig. "Wir haben hier schon Tonnen an Schlamm weggeputzt", berichtet Claudia Trinter. Nachbarn, Familie, Bekannte und Freunde seien gekommen und helfen noch immer.
Sich selbst Stress zu machen nütze jetzt nichts, sagt sie. Schließlich sei die Situation in Heidelsheim jetzt schon viel besser als noch am Tag zuvor.
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