Seit Mittwoch streiken die Lokführer bei der Bahn. Im Großraum Karlsruhe fallen zahlreiche Züge aus. Auch bei den Stadtbahnen werden Auswirkungen erwartet.
Die Lokführergewerkschaft GDL hat zu einem sechstägigen Streik der Lokführer bei der Deutschen Bahn aufgerufen. Beginn war in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch um 2:00 Uhr und soll bis Montagabend, 29. Januar, 18:00 Uhr dauern.
Die Bahn rechnet mit massiven Beeinträchtigungen im Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr der DB. Auch im Großraum Karlsruhe fallen zahlreiche Züge aus - vor allem die IC- und ICE-Verbindungen sind betroffen.
SWR-Reporterin Cornelia Stenull war am Mittwochmorgen am Karlsruher Hauptbahnhof unterwegs - hier ihre Eindrücke im Audio:
Bahnstreik: Betroffene Regionalexpresse in Karlsruhe
Laut Webseite der Bahn sind auch mehrere Regionalbahn-Verbindungen rund um Karlsruhe gestrichen. Darunter seien die Linien RE2 von Karlsruhe nach Konstanz, hier würden einzelne Zugverbindungen ausfallen.
Auch bei der Linie RE7 von Karlsruhe bis Basel werden einzelne Züge nicht fahren. In Pforzheim wird der Fahrplan der Regionalbahn RB74 von Pforzheim über Horb nach Tübingen ausgedünnt.
Fronten zwischen Bahn und GDL verhärtet Sechstägiger Bahnstreik: Die Auswirkungen für BW
Auch am Donnerstag sind die Lokführer der GDL bei der Deutschen Bahn erneut im Ausstand. Viele Züge fallen aus. Auf einer Kundgebung in Stuttgart wird GDL-Chef Weselsky erwartet.
Reaktionen auf den Streik der GDL - zwischen Zustimmung und Frust
In einem Brief an die Bahn hat die GDL ihre Tarifforderungen erneuert und manche konkretisiert. So wird unter anderem ein konkreter Zeitplan für die geforderte Reduzierung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden ohne finanzielle Einbußen bis 2028 vorgeschlagen. Es ist die Kernforderung der Gewerkschaft und der Knackpunkt im Tarifkonflikt.
Die Reaktionen der Reisenden in Karlsruhe auf den vierten und mit sechs Tagen bislang längsten Bahnstreik der GDL schwanken zwischen Zustimmung und Frust:
Zugausfälle teils auch im Stadtbahnverkehr der AVG
Auswirkungen hat der Streik bei der Bahn auch auf einigen Linien der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG). Die AVG nutzt unter anderem Infrastruktur der Deutschen Bahn wie Stellwerke, außerdem wird auf einigen Linien Personal der Bahn-Tochter DB Regio eingesetzt.
So werden beispielsweise bei den Linien S4 (Karlsruhe – Öhringen), S5 und S51 (Pforzheim - Karlsruhe - Wörth), S6 (Pforzheim - Bad Wildbad), S7 (Karlsruhe - Achern) und S8 (Karlsruhe - Freudenstadt) einzelne Fahrten ausfallen.
Vom Streik nicht betroffen seien die Stadtbahnlinien S1, S2, S11 und S12. Die AVG rät, sich vor Fahrtantritt unter avg.info zu informieren.
Verkehrsbetriebe Karlsruhe nicht vom Streik betroffen
Auch die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) seien von dem Streik nicht betroffen. Deren Bus- und Trambahnlinien fahren laut AVG regulär - wie bereits bei den letzten Lokführerstreiks bei der Bahn.
Laut dem Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis sind auch deren Busse vorraussichtlich nicht vom Streik betroffen und fahren weiter wie gewohnt.
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