Monatelang hat sie sich vorbereitet. Endlich war es soweit. Nora Welsch ist zu ihrer Weltreise aufgebrochen und stellt sich den Herausforderungen im Rollstuhl. Erstes Ziel: Kenia.
Auf Weltreise im Rollstuhl - das ist der Plan von Nora Welsch aus Baden-Baden. Monatelang hat sie sich intensiv darauf vorbereitet. Für die achtmonatige Reise musste sie unter anderem Assistenten für den Alltag suchen, die sie auf ihrer Reise begleiten. Doch die letzte Arbeitsmail ist abgeschickt, der Koffer gepackt und es kann endlich losgehen.
Aufbruch nach Mombasa in Kenia
Die letzten Tage vor der Reise hat Nora nicht mehr in ihrer Wohnung in Baden-Baden, sondern bei ihren Eltern in Sankt Leon-Rot (Rhein-Neckar-Kreis) verbracht. Von hier aus hat sie die letzten Formalitäten erledigt und vor allem gepackt. Ihr Ziel: Nur einen Koffer für alles. Für ihre sperrige, aber sehr wichtige Aufsteh- und Umsetzhilfe, ihre ganze Kleidung und persönlichen Dinge.
Nach der Verabschiedung von ihrer Mutter ging es im Minibus Richtung Frankfurter Flughafen. Streiks waren für diesen Tag glücklicherweise nicht angesagt, aber auf Nora sollten andere Herausforderungen warten.
Startklar ins große Abenteuer - nicht ohne Assistenz
Neben ihrem Bruder Niklas wird auch Meret aus Kiel Nora am Anfang ihrer Reise begleiten und bei allem Alltäglichen unterstützen. Kennengelernt haben sie sich auf einer Sommerfreizeit für Menschen mit Muskelerkrankungen. Als die Weltreisepläne dann konkreter wurden, war die 26-jährige Meret sofort mit an Bord.
Für Noras Bruder Niklas sind die Handgriffe Routine. Umsetzen, dehnen, Beine geraderücken: da braucht er keine Übung. Auch bei Meret klappt der Umgang mit der Umsetzhilfe schon sehr gut. Im Laufe der Reise werden sich einige Assistenten abwechseln. Zwei sind immer dabei.
Reisen mit Behinderung Baden-Baden: Im Rollstuhl auf Weltreise - so hat Nora Assistenten gefunden
Nora Welsch aus Baden-Baden will auf Weltreise. Die Planungen sind herausfordernd, denn Nora sitzt im Rollstuhl und sucht Assistenten, die sie bei diesem Abenteuer begleiten.
Am Flughafen: Gepäckabgabe mit Hindernissen
Am Flughafen hieß es zunächst erstmal den richtigen Bereich des Terminals 1 zu finden mit den richtigen Gepäckschaltern. "Workout" nannte Nora die Fahrt mit ihrem Rollstuhl, den sie mit ihren Händen voranbringt. Seitlich an den Rädern sitzen Akkus, die den Schwung unterstützen. Am Schalter dann erstmal viele Fragezeichen bei den Airline-Angestellten. Es wurde hin und her telefoniert, die Anmeldung des Hilfsmittels überprüft, aber es reichte dem jungen Angestellten nicht.
Die 31-Jährige kennt das schon. Bereits bei früheren Flügen hatte ihr Rollstuhl immer wieder für Verwirrungen beim Check-In gesorgt.
Genau diese Probleme für Menschen mit Behinderungen will Nora auf ihrer Reise transparent machen. Nach einer intensiven Viertelstunde dann: das Gepäck ist abgegeben, der Rollstuhl ist genehmigt, die Bordkarten sind gedruckt und damit ist die erste Herausforderung gemeistert.
Kenia, Dubai, Oman, Ägypten - das sind die ersten Reiseziele
Um 20 Uhr ist das Flugzeug mit Nora, Niklas und Meret dann abgehoben. Neun Stunden Flug von Frankfurt bis Mombasa in Kenia lagen vor ihnen. Und auch während des Flugs können die normalsten Dinge der Welt eine echte logistische Herausforderung werden. Zum Beispiel der Gang zur Toilette.
Endlich angekommen in Ostafrika, gibt es auch schon die ersten Eindrücke von der ersten Weltreise-Etappe:
In Kenia steht dann auf jeden Fall eine Safari auf dem Programm und ein Ausflug zum Strand. Nach zwei Wochen geht es über Dubai auf dem Landweg in den Oman und dann nach Ägypten.
Vieles hat Nora trotz guter Vorbereitung nicht mehr in der Hand, sondern sie muss sich auf die Menschen vor Ort verlassen und die Gegebenheiten so hinnehmen. Aber das ist Teil der Erfahrung, auf die sie sich so lange vorbereitet hat.
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