Seit einem halben Jahr wird im Betrieb von Sascha Wagner nur vier Tage in der Woche gearbeitet. Seitdem findet der Handwerksmeister aus Widdern wieder Bewerbungen im Briefkasten.
Arbeiten von Montag bis Donnerstag oder von Dienstag bis Freitag. Das ist das neue Arbeitszeitmodell im Heizungs- und Sanitärbetrieb ASW von Sascha Wagner in Widdern (Kreis Heilbronn). Seine Mitarbeiter arbeiten von sieben bis 17 Uhr mit einer Stunde Pause. Seit er die Vier-Tage-Woche in seinem Betrieb eingeführt hat, bekommt er sogar Bewerbungen aus dem Stuttgarter Raum, sagt er.
Familienfreundliches Modell
Mit diesem Arbeitszeitmodell biete er Perspektiven für Familien, so Wagner. Ein Mitarbeiter, der schon länger bei ihm arbeite, sei froh über die Einführung der Vier-Tage-Woche. Das danke ihm auch seine Familie und jetzt hätte er auch mal wieder Zeit für den Garten. So sieht das auch ein neuer Mitarbeiter, der sich extra wegen dieses Arbeitszeitmodells bei ASW beworben hat.
Kritik von der Handwerkskammer
Der Präsident der Handwerkskammer Heilbronn-Franken, Ulrich Bopp, sieht die Vier-Tage-Woche kritisch. Junge Unternehmerinnen und Unternehmer seien jetzt in einem Prozess des Umdenkens. Hier überwiege die Work-Life-Balance mehr als der Verdienst. Man müsse denen die Chance geben, so zu arbeiten. Aber man könne das nicht überall im Handwerk durchziehen. Zum Beispiel in der Gastronomie, in einer Bäckerei oder Metzgerei.
Testphase für Vier-Tage-Woche im August zu Ende
Vierzehn Mitarbeiter hat Sascha Wagner. Mit weniger Mitarbeitern wäre dieses Arbeitszeitmodell schwer zu bewältigen, sagte er. Er suche weiterhin noch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im August sei dann seine Testphase für die Vier-Tage-Woche beendet. Dann wolle er sich mit allen zusammensetzen und gemeinsam entschieden, wie es weitergeht, so Wagner.
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