Die Stadt Wertheim will die insolvente Rotkreuzklinik übernehmen - jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen. Der Gemeinderat sieht das Land und den Main-Tauber-Kreis in der Plicht.
Die Stadt Wertheim (Main-Tauber-Kreis) strebt eine städtische Trägerschaft für die Rotkreuzklinik an - mit Unterstützung von Land und Kreis. Das hat Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez (SPD) am Dienstag bei einer Pressekonferenz mitgeteilt.
"Echte Einschnitte" - Höhere Steuern und Abgaben nötig für den Erhalt der Klinik
Der Wertheimer Gemeinderat habe am Montag die Verwaltung damit beauftragt, eine baldige Grundsatzentscheidung zur Übernahme der Rotkreuzklinik in städtischer Trägerschaft vorzubereiten, so OB Herrera Torrez, denn: "Wir alle wollen, dass das Krankenhaus als Grund- und Regelversorger erhalten wird."
Um die Rotkreuzklinik zu erhalten, müssten die Zahl der Betten auf 82 halbiert und bis 2030 rund 49 Millionen Euro investiert werden. Eigentlich sei es nicht Aufgabe einer Kommune dieser Größenordnung, ein Krankenhaus zu übernehmen, sagte Herrera Torrez am Dienstag. Für die Stadt hieße das: Steuern und Abgaben müssten erhöht werden. Andere Leistungen würden wegfallen - noch stehe nicht fest, welche. Der Oberbürgermeister spricht von "echten Einschnitten".
Stadt kann sich Beteiligung am Defizit vorstellen
Die Stadt wäre bereit, 60 Prozent des Klinik-Defizites zu tragen, das sind rund 30 Millionen Euro. Der Landkreis müsste die restlichen 40 Prozent übernehmen, fordert die Stadtverwaltung. Bevor sich der Gemeinderat im März endgültig für die städtische Beteiligung an der Klinik entscheidet, soll es eine Bürgerversammlung geben. Einen Bürgerentscheid hält der OB aus Zeitgründen für schwer vorstellbar.
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Am Samstag sind in der Wertheimer Innenstadt hunderte Menschen zu einer Kundgebung zusammengekommen. Der Grund: die insolvente Rotkreuzklinik soll unbedingt erhalten werden.
Aktionsbündnis: Stadt und Kreis sollen Rotkreuzklinik übernehmen
Geht es nach dem "Aktionsbündnis zum Erhalt der Rotkreuzklinik", dann ist die Stadt in der Pflicht. Mit der Unterstützung des Main-Tauber-Kreises und des Landes Baden-Württemberg müsse die Klinik unbedingt erhalten werden. Dafür sind am Wochenende hunderte Menschen in Wertheim auf die Straßen gegangen.
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