Fast 100 Tage wieder 19 Prozent Mehrwertsteuer

Regionale Gastronomie: Zu Ostern gut gebucht, sonst Zurückhaltung

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Autor/in
Ines Hennings

Die Mehrwertsteuererhöhung und die allgemein gestiegenen Kosten machen der Gastronomie schwer zu schaffen. Dennoch: Die Gastronomen in Heilbronn-Franken sind optimistisch.

Ins Restaurant gehen oder doch lieber selbst kochen? Auch, wenn es jetzt vor Ostern gar nicht genug Restaurants geben kann, wie es Martin Kübler, Vorsitzender des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA) Kreisverband Heilbronn, formuliert, Gastro-Betriebe spüren eher eine Zurückhaltung bei Buchungen. "Die Konsumentinnen und Konsumenten überlegen sehr gut, wann und wie sie essen und trinken gehen", sagt Frank Bundschu, erster Vorsitzender der DEHOGA-Kreisstelle im Main-Tauber-Kreis.

Meiste Betriebsschließungen im Main-Tauber-Kreis

Dennoch blickt er optimistisch in das Jahr. Die ersten drei Monate seien immer kritisch, meint Bundschu. Die Zurückhaltung der Gäste führe er aber nicht unbedingt nur auf die Mehrwertsteuererhöhung zurück, sondern eher auf eine allgemeine Konsumzurückhaltung der Menschen.

Seit zehn Jahren ist laut Frank Bundschu der Main-Tauber-Kreis Spitzenreiter bei den Betriebsschließungen. Vor allem während der Corona-Pandemie sei da viel passiert, aktuell gebe es seiner Information nach allerdings keine neuen Schließungen.

Im Main-Tauber-Kreis gehen wir optimistisch ins neue Jahr 2024 und hoffen, dass mit dem Frühling und dem Sommer wieder alles gut wird für die Gastronomen.

Allerdings gebe es viele Betreiberwechsel, weil der ein oder andere den Spaß an der Gastronomie verliere. Es würden sich aber immer wieder neue Betreiber finden. Auch kleine Betriebe würden wieder aufmachen.

Eine Rechnung mit Umsatzsteuer und Mehrwertsteuer liegt auf der Speisekarte eines Restaurants.
Ein Restaurantbesuch kann ganz schön ins Geld gehen. Das überlegen sich die Menschen heutzutage gut, meint Frank Bundschu, erster Vorsitzender der DEHOGA-Kreisstelle im Main-Tauber-Kreis.

Gute Auslastung über Ostern - Gäste aber sensibler beim Preis

Die Buchungssituation jetzt vor Ostern sehe in der Regel gut aus, sagt Martin Kübler, Vorsitzender der DEHOGA-Kreisstelle Heilbronn und Betreiber des Bad Rappenauer (Kreis Heilbronn) Restaurants "Neunzehn". Ihm gehe es aber auch um eine konsequente, dauerhafte Auslastung über das ganze Jahr hinweg.

Jetzt vor Ostern [...] kann man nicht genügend Gastronomie und Restaurants haben. Das ist wie an Weihnachten. Aber das Jahr hat halt 365 Tage.

Die Gäste gönnen sich zwar einen Restaurant-Besuch, gehen aber nicht mehr bedenkenlos ein- oder zweimal in der Woche essen, sagt Kübler. Dem pflichtet auch sein Kollege Dieter Schulteiß, Vorsitzender des DEHOGA-Bezirks Hohenlohe, bei. Er berichtet von ähnlichen Erfahrungen.

Zu Jahresbeginn: So viele Gewerbeabmeldungen wie noch nie

In Heilbronn zeigte sich Martin Kübler allerdings überrascht von vielen Gewerbeabmeldungen. Zu Jahresbeginn waren das so viele wie noch nie. Hier gehe es aber vor allem um Betriebe, deren Betreiber schon das Rentenalter erreicht und die keinen Nachfolger oder keine Nachfolgerin gefunden haben.

Anders sieht es im Hohenlohischen aus. Von Schließungen weiß Dieter Schulteiß nichts, im Gegenteil: In Öhringen (Hohenlohekreis) hat bereits ein neuer Gastronomiebetrieb aufgemacht, ein weiterer soll noch dieses Jahr folgen.

Zusammenhalt in der Branche ist sehr wichtig

Andrea Degenhart, Geschäftsführerin der DEHOGA-Geschäftsstelle Heilbronn betont auf SWR-Anfrage, dass der Zusammenhalt in der Branche sehr wichtig und hoch sei, wie auch ein Treffen der Unternehmerfrauen gezeigt habe. Sie blicke deshalb positiv auf die Jahreshauptversammlung der Kreisgeschäftsstelle am 29. April.

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