In Wertheim haben laut Polizei rund 400 Menschen für den Erhalt ihrer medizinischen Notfallversorgung demonstriert.
In der Innenstadt von Wertheim (Main-Tauber-Kreis) haben am Samstag mehrere hundert Menschen die Sicherung ihrer Rund-um-die-Uhr-Notfallversorgung gefordert. Vor der Stiftskirche machten sie ihrem Ärger über das Ende der insolventen Rotkreuzklinik Luft.
Zur Demonstration unter dem Motto: "Sind wir noch zu retten?" hatte ein Aktionsbündnis aufgerufen. Organisator Tarek Nasser ist zufrieden mit dem Verlauf der Kundgebung.
Landrat: "Investor signalisiert Bereitschaft"
Der Investor Josef Oswald will aus dem Krankenhaus eine Amputations-Fachklinik machen. Mit der Forderung, die bestehende Notfallpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung dort zu erhalten, habe dieser kein Problem, so Landrat Christoph Schauder (CDU). Auch bei der stationären Notfallversorgung habe der Investor seine Bereitschaft erklärt. Wie diese konkret ausgestaltet sein werde, sei aber noch unklar.
Schauder bat die Menschen, sich dafür einzusetzen, dass die Fachklinik Realität wird. Denn ohne diese würde die Stadt demnächst ganz ohne Krankenhaus dastehen. Darüber hinaus forderte er, dass beim Rettungsdienst die Zahl der Fahrzeuge aufgestockt wird. Zudem unterstützt er den Vorschlag, ein spezielles Schlaganfall-Mobil anzuschaffen.
Ärzte warnten vor dem Kollaps
Die niedergelassenen Ärzte in Wertheim hatten im Februar vor einem Kollaps der Notfallversorgung gewarnt, sollte die insolvente Rotkreuzklinik schließen. Noch läuft der Regelbetrieb am Krankenhaus.
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