Die Schließung der Rotkreuzklinik in Wertheim könnte dazu führen, dass Einsätze länger dauern, so das Innenministerium. Gleichzeitig könnte ein neues Gesetz die Planung erleichtern.
Noch ist unklar, ob die Notfallversorgung an der Rotkreuzklinik Wertheim (Main-Tauber-Kreis) aufrechterhalten werden kann. Was allerdings klar ist: Die Klinik wird zu einer Fachklinik. Eine Grund- und Regelversorgung wird es dann nicht mehr geben. Das Innenministerium geht davon aus, dass Rettungseinsätze dadurch voraussichtlich aufwendiger werden. Das geht aus einer Anfrage des Kreisverbands des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Tauberbischofsheim hervor und wurde am Mittwoch bei einem Pressegespräch bekannt. Darüber hinaus war auch die Abkehr von der Hilfsfrist Thema.
Einsätze könnten länger dauern
Es würden sich wohl die Fahrzeiten und die Gesamtdauer vieler Rettungseinsätze erhöhen, teilte das Innenministerium mit. Durch die Schließung des Krankenhauses sei daher auch damit zu rechnen, dass es länger dauert, bis Patienten in einem Krankenhaus behandelt werden können. Da die Rettungswagen bei längeren Anfahrtswegen auch längere Zeit nicht zur Verfügung stehen, sei nicht ausgeschlossen, dass sich die Schließung der Rotkreuzklinik auf das Erreichen von Fristvorgaben auswirke.
Neues Gesetz hilft bei der Planung
Am Mittwoch ging es in Tauberbischofsheim auch um die Neufassung des Gesetzes über den Rettungsdienst. Was erst einmal verwunderlich klingt, hilft den Rettungskräften wohl aber enorm. Es geht nämlich darum, die bisher gültige Hilfsfrist durch neue Planungskriterien zu ersetzen. Die wiederum sollen sich dann am jeweiligen Gesundheitszustand der Patientinnen und Patienten orientieren. Das helfe künftig bei der Planung, wie viele Einsatzkräfte für welche Notfallkategorie vorgehalten werden müssen, so das DRK Tauberbischofsheim. Natürlich sei es aber weiterhin am wichtigsten, die Patientinnen und Patienten möglichst schnell zu erreichen und in eine entsprechende Klinik zu bringen.
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