Motorboote auf dem Bodensee sollen nur noch langsam fahren dürfen, damit sie die Umwelt weniger belasten. Eine entsprechende Petition soll die BW-Landesregierung zum Handeln bewegen.
Eine im September 2023 unter anderem an den baden-württembergischen Landtag gerichtete Petition für eine Höchstgeschwindigkeit von 15 Kilometer pro Stunde für Sportmotorboote auf dem Bodensee kommt voran. Der Stuttgarter Landtag habe die Petition an die Landesregierung übergeben, mit dem Auftrag, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, sagte Norbert Zeller auf SWR-Anfrage. Zeller engagiert sich im "Verein zur Erneuerung der Schifffahrt auf dem Bodensee" (heurekaLAGO) im Bodenseekreis.
Tempo 15 statt 40 für alle Benzin- und Dieselmotoren auf Sportbooten
Man sei zuversichtlich, dass sich demnächst Entscheidendes tue. Eine Höchstgeschwindigkeit von 15 statt bisher 40 Kilometern pro Stunde für Verbrenner-Sportmotorboote auf dem See soll einer Studie zufolge drei Viertel der Emissionen einsparen. Das wäre ein wichtiger erster Schritt für eine klimafreundliche Nutzung des Bodensees, so Zeller. Für eine Umsetzung müssen alle See-Anrainer mitziehen. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hatte im November gefordert, keine neuen Verbrennermotoren auf dem Bodensee mehr zuzulassen.
Schifffahrt soll klimafreundlicher werden Hermann fordert Aus für Verbrennermotoren auf dem Bodensee
Schiffs- und Bootsmotoren mit Verbrennertechnik sollten in absehbarer Zeit auf dem Bodensee nicht mehr neu zugelassen werden. Das fordert der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann von den Grünen.
Studie: Bootsmotoren verursachen 90 Prozent der Emissionen am Bodensee
Laut heurekaLAGO entstand die Machbarkeitsstudie "Klimaneutrale Schifffahrt auf dem Bodensee" im Auftrag der Bayerischen Staatskanzlei in Kooperation mit der Internationalen Bodenseekonferenz (IBK). Sie stellt fest, dass vor allem die größeren Motorboote mehr als 90 Prozent der Emissionen ausstoßen. Das seien nicht nur Abgase wie CO2, sondern auch unverbrannte Kohlenwasserstoffe, die durch die Abgasanlagen dieser Motorboote in das Trinkwasser gespült werden.
Unabhängig davon sei die Umrüstung auf alternative Antriebe für den Bodensee dringend und zügig erforderlich, so heurekaLAGO. Ebenso seien Zulassungsbeschränkungen von Motorsportbooten notwendig.
Die Internationale Bodenseekonferenz (IBK) hat im Juni 2024 ein Positionspapier verabschiedet, wie eine klimaneutrale Bodenseeschifffahrt vorangebracht werden könnte. Laut IBK sind derzeit auf dem Bodensee 38.000 Boote mit Verbrennermotor zugelassen, darunter 13.800 Motorsportboote sowie Fähren und Fahrgastschiffe.
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