Motorsportboote mit Verbrennermotor sollen auf dem Bodensee deutlich langsamer fahren. Das fordert der Verein heurekaLAGO in einer Petition.
Wenn es nach dem Verein heurekaLAGO geht, sollen Motorboote auf dem Bodensee künftig nur noch 15 statt wie bisher 40 Kilometer pro Stunde schnell fahren dürfen. Der Verein hat eine entsprechende Petition gestartet. Sie richtet sich unter anderem an den baden-württembergischen Landtag.
Eine Machbarkeitsstudie habe ergeben, dass bei der Vergnügungsschifffahrt auf dem See über 90 Prozent der Emissionen auf größere Motorboote zurückgehen, heißt es von dem Verein.
Durch die reduzierte Geschwindigkeit könnten 75 Prozent der Emissionen und Verschmutzungen vermieden werden.
Bodensee-Motorboot-Verband gegen Tempolimit
Auf Kritik stößt der Vorschlag beim Internationalen Bodensee-Motorboot-Verband. Sportarten wie Wasserski seien bei einem Tempo von 15 Kilometer pro Stunde nicht mehr möglich, sagt Paul Minz, Präsident Internationaler Bodensee-Motorboot-Verband. Zudem bezweifelt er, dass die Motorboote bei niedrigerer Geschwindigkeit weniger CO2 ausstoßen würden.
Wenn die Boote langsamer fahren müssten, könnten sie nicht auf der Wasseroberfläche gleiten und würden sogar mehr Treibstoff verbrauchen, so Minz.
Bodensee-Anrainerstaaten müssten sich absprechen
Der Verein heurekaLAGO verschickte gleichlautende Petitionen auch an alle Parlamente der Bodensee-Anrainer. Da der Bodensee ein internationales Gewässer ist, müssten sich Deutschland, Österreich und die Schweiz abstimmen, wenn die Schifffahrtsordnung ändern wollen, so der Verein. Nur für den Bereich des Überlinger Sees sei allein Baden-Württemberg zuständig.
Verein will emissionsfreie Schifffahrt auf dem Bodensee
Der Verein heurekaLAGO wurde 2020 gegründet. Laut seinem Internetauftritt setzt er sich für eine emissionsfreie Schifffahrt auf dem Bodensee ein. Mitglieder seien unter anderem Wissenschaftler, Politiker, Ökonomen und Ökologen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.