Zweite App zum Deutschlandticket in den Stores

Was man zu den Apps und zum Deutschlandticket wissen muss

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Die neue App "Dein Deutschlandticket" kann man seit dem 8. März herunterladen. Braucht man die jetzt schon? Die wichtigsten Antworten gibt es hier.

Braucht man die neue App "Dein Deutschlandticket" unbedingt und jetzt schon?

Das Deutschlandticket soll am 1. Mai starten. Ein bisschen Vorlauf ist durchaus sinnvoll: Also App runterladen, Benutzer-Account anlegen, Zahlungsdaten hinterlegen. Das gilt aber nur für diejenigen, die bisher weder die "DB-Navigator-App" der Deutschen Bahn nutzen noch eine App eines Verkehrsverbundes. Dort kann man nämlich auch das Deutschlandticket kaufen. Theoretisch kann man sich nämlich auch als Stuttgarter beispielsweise in Berlin das Deutschlandticket kaufen. Dann bekommen aber zunächst die Berliner Verkehrsbetriebe Geld und nicht der VVS in Stuttgart, obwohl das Ticket vielleicht überwiegend in Stuttgart genutzt wird. Das Angebot jetzt, das deutschlandweit gilt, zielt also auf frühzeitige Kundenbindung an den heimischen Verkehrsverbund.

Was unterscheidet die neue App "Dein Deutschlandticket" von der bisher schon verfügbaren "Deutschlandticket App"?

Die "Deutschlandticket App" gibt es schon eine Weile. Sie wurde entwickelt von HanseCom, einem privaten Unternehmen, das Software-Lösungen für den öffentlichen Personennahverkehr entwickelt. Mit ihr kann man lediglich das Deutschlandticket kaufen beziehungsweise jetzt vorbestellen. Die neuere "Dein Deutschlandticket"-App von Mobility Inside bietet Zusätzliches: Damit sollen auch Busse und Regionalbahnen sowie Bike- und Car-Sharing-Angebote gebucht werden können, außerdem eScooter. Eine deutschlandweite Fahrplanauskunft für den Nah- und Fernverkehr ist ebenfalls integriert. Hinter Mobility Inside steckt ein Zusammenschluss von 16 Verkehrsgesellschaften aus ganz Deutschland, angefangen im Norden bei der AktivBus Flensburg bis zu den Stadtwerken München im Süden. Auch die Albtal-Verkehrsgesellschaft (AVG) aus Karlsruhe und die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv), die unter anderem in Heidelberg und Mannheim den öffentlichen Nahverkehr betreibt, sind dabei.

Ist eine App die einzige Möglichkeit, an das Deutschlandticket zu kommen?

Sie ist der bevorzugte Weg, das Ticket soll es in erster Linie digital geben. Laut dem baden-württembergischen Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) ist 2023 als Übergang auch noch eine nicht digitale Variante vorgesehen, für alle, die kein Smartphone haben. Das kann eine Chipkarte sein oder auch ein Papierticket mit einem QR-Code. Am Fahrscheinautomaten kann man das Deutschlandticket aber auf keinen Fall kaufen, es ist ein Abo, kein Einzelticket.

Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) beruhigt alle, die kein Smartphone haben. Sie würden nicht ausgeschlossen. Zumindest im ersten Jahr werde es das Deutschlandticket nicht nur digital geben, sondern auch auf einer Chipkarte und ausgedruckt. Das sagte er Ende Januar im SWR:

Was müssen Menschen tun, die bereits ein Monats- oder Jahres-Abo im ÖPNV haben?

In der Regel müssen die einfach nur abwarten, bis sie Post bekommen von ihrem Verkehrsverbund. Die meisten Verbünde wollen ihre Kundinnen und Kunden automatisch umstellen auf das Deutschlandticket, so schreiben es beispielsweise die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) und der Heilbronner-Hohenloher-Haller-Nahverkehr (HNV) auf ihren Internetseiten. Auch der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) sagt, dass 49 Euro als Abo-Preis nicht zu unterbieten sind, und will seine Kunden automatisch umstellen. Jobtickets sollen ebenfalls umgewandelt werden. Bund und Länder haben sich darauf geeinigt, dass Unternehmen fünf Prozent weniger pro Ticket bezahlen, wenn sie es mit mindestens 25 Prozent an ihre Mitarbeitenden weitergeben.

Wie kommt man aus dem Abo wieder raus?

Das Abo ist monatlich kündbar. Allerdings sollte man vor einer Kündigung gut rechnen. Manchmal macht sich das Deutschlandticket schon mit ganz wenigen Fahrten bezahlt.

Kommt das Deutschlandticket sicher zum 1. Mai?

Es wurden schon einige potenzielle Starttermine gehandelt, der 1. Mai ist aber der sicherste, der momentan im Raum steht. Das Ticket ist noch nicht endgültig beschlossen. Der Bundesrat soll das am 31. März tun. Bis dahin sind sogar noch Änderungen des Bundestags möglich. Außerdem fehlt noch die Zustimmung der EU-Kommission. Es kann also noch weitere Verzögerungen geben.

Bleibt der Preis von 49 Euro?

Das Ticket wird sicher nicht so günstig bleiben. 49 Euro pro Monat sind der Einführungspreis. Die Verkehrsminister von Bund und Ländern haben vereinbart, dass ab 2024 der Preis zumindest mal dynamisch an die Inflation angepasst werden soll. Wenn die Politik also nichts anderes beschließt, könnte das Deutschlandticket bereits zum nächsten Jahreswechsel ein Stückchen teurer werden. Die Minister hoffen allerdings nach dem durchschlagenden Erfolg des Neun-Euro-Tickets im Jahr 2022, dass viele jetzt auch das 49-Euro-Ticket in Anspruch nehmen. Für Jugendliche in Baden-Württemberg, die nur im Land unterwegs sind, ist aber zum Beispiel das Jugendticket BW günstiger. Das kostet nur einen Euro am Tag, also 365 Euro im Jahr.

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