Silvestereinsätze der Polizei in BW

Polizeigewerkschaft widerspricht BW-Innenminister: "Das war kein normales Silvester"

Stand
Interview
Stefan Eich
Autor/in
Bernhard Seiler

Erstmals wurde Silvester wieder ohne Beschränkungen gefeiert. Nicht immer friedlich: Es gab Übergriffe, Brände und Verletzte - für die Polizeigewerkschaft kein "normales" Silvester.

Die Deutsche Polizeigewerkschaft übt Kritik an Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl. In dessen Augen ist die Silvesternacht 2022/23 relativ normal verlaufen. Auch wenn etwa in Mannheim Polizisten mit Feuerwerk beschossen, und in Kehl Feuerwehrleute angegriffen wurden: Strobl spricht von "silvester-typischen" Einsätzen.

Kusterer: "Kann Formulierung nicht nachvollziehen"

Ralf Kusterer, Landesvorsitzender und Bundesvize der Deutschen Polizeigewerkschaft, kann die Formulierung des Ministers nicht nachvollziehen. Im SWR sagte er: "Wenn Polizei- und Feuerwehrbeamte verletzt werden, dann kann man nie von einem normalen Silvester reden, sondern ganz im Gegenteil."

Polizeigewerkschaft: Intensität der Übergriffe nimmt zu

Nach Kusterers Beobachtung hat sich die Intensität der Übergriffe verändert: "Was wir momentan in Berlin, aber auch in Baden-Württemberg erleben, dass Feuerwehrkräfte in den Hinterhalt gelockt werden, dass Polizeibeamte attackiert werden wie beim 1. Mai oder anderen Großdemonstrationen - das hat eine ganz neue Qualität."

Silvester-Feuerwerk über der Stuttgarter Innenstadt
Silvester-Feuerwerk über der Stuttgarter Innenstadt

Erfreut über Verlauf in Stuttgart

Erfreut äußerte sich Kusterer über den relativ friedlichen Verlauf der Silvesternacht in Stuttgart: "Man hat sehr viele Kräfte zusammengezogen, um dem Einsatzgeschehen Herr zu werden - natürlich ist in Stuttgart immer mit großen Ansammlungen zu rechnen - das hat offensichtlich funktioniert, und darüber freuen wir uns."

"In der Tat ist die Einschätzung so, dass viele Bürger den 'Doppel-Wumms' jetzt mit Feuerwerkskörpern umgesetzt haben."

Forderung nach Böllerverbot

Beim Einsatz von Feuerwerkskörpern beobachten Kusterer und seine Kollegen bei vielen Privatleuten eine Art Nachholbedarf nach den Corona-Wintern: "Viele berichten, dass noch nie so lange und so stark abgefeuert wurde wie jetzt. Auch die Verletzungen und Gesetzesverletzungen sind erheblich." In diesem Zusammenhang sprach sich Kusterer für ein "dringendes Böllerverbot" aus.

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