Manuel Hagel ist strikt gegen die Legalisierung von Cannabis. Er wirft der Ampel vor, den Jugendschutz über Bord zu werfen. Aber als Jugendlicher hat er die Droge selbst probiert.
Manuel Hagel, heißer Kandidat für die CDU-Spitzenkandidatur in Baden-Württemberg, hat als Jugendlicher mal einen Joint geraucht. "Als ich roundabout 17 war, habe ich das schon mal ausprobiert - mit Freunden", sagte der 35-jährige CDU-Fraktionschef am Donnerstagabend in der SWR-Sendung "Zur Sache Baden-Württemberg". Er müsse aber sagen: "So besonders war das jetzt nicht. Ich kann es wirklich niemandem empfehlen." Damals hatte Hagel gerade die Realschule abgeschlossen und wollte eine Lehre bei der Bank beginnen.
Der CDU-Politiker sprach sich vehement gegen die von der Ampel-Bundesregierung geplante Legalisierung von Cannabis aus. "Für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist Cannabis schädlich." Bis zum Alter von 25 Jahren sei das Gehirn nicht ausgereift und besonders für Spätfolgen anfällig. Es sei aber die Aufgabe des Staates, Heranwachsende zu schützen. "Wir haben mit Alkohol und Zigaretten bereits zwei Volksdrogen. Ich finde, da brauchen wir keine dritte."
Ampel will geringe Mengen Cannabis ab 18 erlauben
Ein von der Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP auf den Weg gebrachter Gesetzentwurf sieht vor, Cannabis im Betäubungsmittelgesetz von der Liste der verbotenen Substanzen zu streichen. Für über 18-Jährige soll der Besitz von 25 Gramm erlaubt werden. Privat sollen maximal drei Pflanzen angebaut werden dürfen. In Cannabis-Clubs sollen Vereinsmitglieder die Droge gemeinschaftlich anbauen und gegenseitig abgeben dürfen - pro Monat höchstens 50 Gramm pro Mitglied. Für 18- bis 21-Jährige gelten etwas strengere Regeln. Die Legalisierung soll Anfang 2024 in Kraft treten.
Hagel befürchtet Anstieg der Kriminalität
Hagel kritisierte, es würden zu oft "romantische Bilder" vom Kiffen gezeigt, etwa von Hippies aus den 1970er Jahren. Die Joints von heute seien aber viel stärker. Die Legalisierung führe aus seiner Sicht dazu, dass der Konsum steigt, es mehr Kriminalität gebe und die Zahl der Vergiftungen bei Heranwachsenden hochgehe. Er ließ auch das Argument nicht gelten, dass mit einer Legalisierung die Qualität des Cannabis besser werde. "Mit diesem Argument müssten sie ja alle Drogen legalisieren", sagte der CDU-Politiker.
Auch BW-Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte vor zwei Jahren zugegeben, als Student einmal einen Joint geraucht zu haben. Es sei bei einer Party seiner Studentenverbindung gewesen. Er sei aber nicht auf den Geschmack gekommen. "Es hat nicht gewirkt, drum habe ich es gelassen."