Die umstrittene Werbekampagne, mit der das Kultusministerium für mehr Lehrkräfte wirbt, hat ein parlamentarisches Nachspiel: Die SPD will mehr über Änderungen und Kosten wissen.
In einer Landtagsanfrage, die dem SWR vorliegt, fordert die SPD-Opposition weitere Informationen über Änderungen der umstrittenen Werbeaktion zur Gewinnung von Lehrkräften. Die Partei will vom Kultusministerium wissen, wie viele Werbematerialen ausgetauscht werden müssen und welche zusätzlichen Kosten dadurch entstehen.
Großplakate am Stuttgarter Flughafen überklebt
Nach heftigen Protesten von Lehrkräften und Bildungsverbänden hatte das Kultusministerium den Text auf den Großplakaten am Stuttgarter Flughafen überkleben lassen. Statt "Keinen Bock auf Arbeit morgen" heißt es dort jetzt "Keinen Bock auf deine jetzige Arbeit".
Heftige Kritik von Opposition und Verbänden
SPD-Bildungsexperte Stefan Fulst-Blei nannte die Werbeaktion im SWR-Interview ein "Plakat-Desaster" und sprach von der Spitze des Eisbergs an inhaltlicher und kommunikativer Inkompetenz. Auch Lehrerverbände übten harsche Kritik an den Plakaten. "Man wusste vor dieser Kampagne nicht, wie viel Blödheit auf ein einziges Plakat passt", teilte Karin Broszat, Vorsitzende des Realschullehrerverbands mit.
Ministerium will Quereinsteiger ansprechen "Keinen Bock auf Arbeit morgen?" - Werbeaktion empört BW-Lehrer
Die BW-Landesregierung will mit einer Plakatkampagne mehr Lehrkräfte für die Schulen gewinnen. Lehrerverbände sprechen von "Niveaulosigkeit". Jetzt reagiert das Kultusministerium.
250.000 Euro für Werbekampagne
Mit der Kampagne möchte das Kultusministerium Baden-Württemberg Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger für das Lehramt gewinnen. Bisher seien 250.000 Euro dafür eingeplant, teilt das Kultusministerium auf SWR-Anfrage mit.
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