Karlsruhe, Ulm und Freiburg besonders betroffen

Hohe Mieten und Wohnungsnot: Deutsche verlassen Großstädte in BW

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Barbara Reeder
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Alle acht Stadtkreise in Baden-Württemberg verzeichnen Abwanderungen - vor allem deutscher Staatsangehöriger. Sie zieht es ins Umland.

In Baden-Württemberg zieht es vor allem deutsche Staatsangehörige weg aus den größeren Städten. Das zeigen Zahlen des Statistischen Landesamts: Alle acht Stadtkreise haben Einwohnerinnen und Einwohner an ihre angrenzenden Kreise verloren. Als Hauptursache nennt das Statistikamt die Wohnungsknappheit und die damit verbundenen hohen Wohnungskosten in den Zentren. 

Freiburg verzeichnet höchste Abwanderung ins Umland

Besonders stark waren die Wanderungsverluste an das Umland in Karlsruhe, Ulm und Freiburg im Breisgau. In Ulm entfielen rund 80 Prozent des gesamten Wanderungsdefizits auf Abwanderung an das Umland (Alb-Donau-Kreis und der bayerische Kreis Neu-Ulm), in Karlsruhe waren es sogar annähernd 90 Prozent (Kreise Karlsruhe und Germersheim in Rheinland-Pfalz).

Noch stärker war die "Stadt-Umland-Abwanderung" in Freiburg im Breisgau: An den Kreis Breisgau-Hochschwarzwald verlor die südbadische Universitätsstadt im Jahr 2023 insgesamt 850 deutsche Staatsangehörige, an den Kreis Emmendingen knapp 300. Insgesamt zogen aus der Universitätsstadt im Breisgau weniger als 100 Deutsche fort. Denn bei Betrachtung der Zu- und Abgänge hat die Stadt ihre Verluste an das Umland durch überregionale Zuzüge - insbesondere von jungen Erwachsenen - annähernd kompensieren können.

Ländlich geprägte Kreise mit Plus bei deutscher Bevölkerung

Lediglich zwölf eher ländlich geprägte Kreise oder Landkreise, die an Großstädte grenzen, konnten nach Abzug der Abwanderungen noch Zugewinne bei der deutschen Bevölkerung verzeichnen. Am höchsten war dieses Plus in den Kreisen Breisgau-Hochschwarzwald, Ravensburg und Karlsruhe sowie im Alb-Donau-Kreis.

Insgesamt zogen laut Statistischem Landesamt im Jahr 2023 rund 83.600 Menschen nach Baden-Württemberg. Das waren zwar erheblich weniger als im Rekordjahr 2022 als es 178.200 Menschen ins Land zog, aber mehr als in den Jahren 2016 bis 2021 mit einem Plus von 13.500 (2016) bis 76.100 (2021). Betrachtet man die Differenz zwischen Ab- und Zuwanderung, ist die Bilanz nur bei der ausländischen Bevölkerung positiv (+104.100). Dagegen zogen unter dem Strich mehr deutsche Staatsangehörige weg aus Baden-Württemberg (-20.500), so das Statistische Landesamt.

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