Bauen gegen die Wohnungsnot

In Freiburg soll neuer Wohnraum für 800 Menschen entstehen

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Autor/in
Paula Kersten

In Freiburg-Tiengen beginnt der Bau des Wohngebiets "Hinter den Gärten". Es werden fast doppelt so viele Wohneinheiten gebaut wie ursprünglich geplant. Das finden nicht alle gut.

Der Freiburger Baubürgermeister Martin Haag ist optimistisch: "Wenn alles läuft wie geplant, könnte 2027 vielleicht hier unter dem Christbaum Weihnachten gefeiert werden", so Haag am Mittwoch beim symbolischen Spatenstich zum Baustart des Gebiets "Hinter den Gärten". Dann sollen 350 neue Wohneinheiten fertig gebaut sein und 800 Menschen mehr im ländlich geprägten Freiburg-Tiengen leben. Der Fokus liege vor allem auf Wohnungen für Familien, so Haag weiter. Aber nicht nur.

"Wir haben auch viele Seniorinnen und Senioren die eine Wohnung suchen. Und die machen dann vielleicht ein Einfamilienhaus frei", so Haag. Bauprojekte wie dieses lösen zwar nicht das Freiburger Wohnungsproblem, seien aber ein wichtiger Baustein im Kampf gegen den Wohnungsmangel, sagt er.

Spatenstich "Hinter den Gärten" Freiburg-Tiengen
So soll das Wohngebiet "Hinter den Gärten" in ein paar Jahren aussehen. Die mehrstöckigen Häuser waren zunächst auf Kritik gestoßen.

20 Prozent bezahlbares Wohnen

Auf 20 Prozent der Fläche im Baugebiet "Hinter den Gärten" sollen bezahlbare Mietwohnungen entstehen. Die Flächen treten die überwiegend privaten Grundstückseigentümer kostenlos an die Stadt ab. Das sieht das sogenannte "Gesamtkonzept Wohnen" der Stadt Freiburg vor. Alternativ müssten die Bauherren 50 Prozent geförderte Mietwohnungen realisieren.

Auf den ihr zur Verfügung stehenden Flächen will die Stadt etwa 80 bezahlbare Wohneinheiten bauen. Außerdem soll es in dem Wohngebiet eine Kita geben, einen Spielplatz und viel Grün.

Der Freiburger Baubürgermeister Martin Haag zu bezahlbarem Wohnen im Baugebiet "Hinter den Gärten" in Freiburg-Tiengen:

Dichtes Bauen in der Kritik

Die Planungen zur Erschließung des Gebiets zogen sich über sechs Jahre, unter anderem archäologische Funde hatten die Arbeiten verzögert. Der ursprüngliche Bebauungsplan hatte 160 Wohneinheiten vorgesehen. Dass jetzt 350 Wohneinheiten gebaut werden und überwiegend mehrstöckige Häuser, war im Ort umstritten. Die mehrstöckigen Häuser würden nicht zum Ortsbild in Tiengen passen, hieß es.

Dem hält Baubürgermeister Haag entegegen, dass künftig dicht gebaut werden müsse, um dem Wohnraummangel zu begegnen. Für Freiburg-Tiengen stelle das Baugebiet "Hinter den Gärten" sicher einen großen Entwicklungsschritt dar, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Es sei aber auch eine große Chance, die Dorfgemeinschaft zu stärken und zu verjüngen.

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