Vor allem Männer betroffen

Wohnungsnot in Baden-Württemberg nimmt weiter zu

Stand

Immer mehr Menschen in Baden-Württemberg finden keine Wohnung und wenden sich an Beratungsstellen. Wohlfahrtsverbände kritisieren, dass Wohnungslosigkeit zum Dauerzustand werde.

Die Wohnungsnot in Baden-Württemberg nimmt weiter zu. Nach Auskunft der Liga der freien Wohlfahrtspflege ist die Zahl der Menschen, die keine eigene Wohnung findet und deswegen Hilfe bei Beratungsstellen sucht, im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Zum Stichtag wurden 2023 demnach knapp 12.700 Menschen beraten - etwa 300 mehr als ein Jahr zuvor.

Fast jeder dritte der Betroffenen lebte in einer Notunterkunft, bei Bekannten oder auf der Straße. Die Inflation, gestiegene Mietpreise und Energiekosten sind laut der Liga der freien Wohlfahrtspflege die Gründe dafür.

Liga der freien Wohlfahrtspflege: Wohnungslosigkeit wird Dauerzustand

"Mit Sorge beobachten wir, dass nicht nur die Zahl der Menschen in Not zunimmt, die wir versorgen. Hinzu kommt, dass die individuellen Problemlagen immer komplexer und herausfordernder werden", teilte der Dachverband von Wohlfahrtsverbänden wie der Caritas mit. Immer häufiger litten die Menschen unter einer schlechter werdenden Gesundheit, unter psychischen Erkrankungen und Symptomen der Verelendung, hieß es.

Laut dem Vorstandesvorsitzenden der Liga der freien Wohlfahrtspflege, Marc Groß, werde das Problem der Wohnungslosigkeit für viele Betroffene zum Dauerzustand. Wohnungslose Menschen würden am Wohnungsmarkt ausgegrenzt. Die Liga kritisiert außerdem, dass die Zahl der Sozialwohnungen in Baden-Württemberg weit unter dem Bundesschnitt liege. Erst seit zwei Jahren steigt die Zahl wieder um einige hundert Wohnungen an.

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