Tomaten eignen sich wunderbar zur Vermehrung im nächsten Jahr: Wir zeigen Ihnen, wie einfach es ist, die Samen Ihrer Lieblingssorte zu gewinnen und in der nächsten Saison wieder auszusäen.
- Die richtigen Tomatensamen zum Ernten
- Wie kann ich Tomatensamen gewinnen?
- Tomatensamen ernten durch Fermentieren
- Wie mache ich Tomatensamen haltbar?
- Tomaten nachreifen: Was tun, wenn die Tomaten nicht richtig reif sind?
Die richtigen Tomatensamen zum Ernten
Bei Tomaten ist es wichtig zu wissen, ob eine Sorte "samenecht" ist oder nicht. "Samenechte" Tomaten verändern sich bei der Vermehrung nicht. Das bedeutet, dass die neuen Tomaten für das nächste Gartenjahr aus diesen Samen den gleichen Geschmack und das gleiche Aussehen haben wie die Elternpflanze.
Das Problem: Viele Tomaten, die man als Jungpflanzen gekauft hat oder aus dem gekauften Tütchen gezogen hat, sind "F1 Hybriden". Das sind gezielte Kreuzungen, aus denen kann man keinen Samen gewinnen kann. Damit sind die Tomaten zum selbst Züchten im eigenen Garten nicht geeignet. Übrigens: Es gibt etwa 7.000 Tomatensorten, die von privaten Gärtnern und Sammlern erhalten werden.
Wie kann ich Tomatensamen gewinnen?
Der Tomatensamen ist zwar glibberig, trotzdem ist es nicht schwierig, ihn zu trocknen. Alle Tomatensorten, die viele Samen in ihrem Fruchtfleisch haben, lassen sich ganz leicht zur Samengewinnung nutzen. Als erstes suchen Sie sich schöne und richtig voll-reife Tomaten aus. Jetzt benötigen Sie nur noch Küchenpapier, ein Brettchen, ein scharfes Messer und einen Löffel. Man schneidet die Lieblingssorten in der Mitte durch, ganz große wie die Ochsenherztomate vierteln Sie am besten.
Die Samen mit dem Löffel aus der Tomate kratzen und auf ein mehrlagiges Küchenpapier legen. Jetzt wird es etwas kniffelig: Sie ziehen nun die Samen vorsichtig auseinander, sodass diese nicht mehr aneinanderhaften. Dann lässt man die Samen an einem warmen Ort mindestens drei Wochen richtig gut trocknen. Mit dieser Methode können Sie auch Saatgut von Paprika gewinnen.
Tomatensamen ernten durch Fermentieren
Bei kleinen Minitomaten wie Johannisbeer-Tomaten oder Coktailtomaten können Sie das Fermentieren für die Samengewinnung nutzen.
- kleine Tomaten mit einem Messer kleinschneiden
- mit einer Gabel zerquetschen
- Fruchtfleisch samt Samen in ein Glas mit lauwarmem Wasser geben
- Glas mit Frischhaltefolie abdecken
- an einem warmen Ort für ein bis drei Tage stehen lassen
Täglich einmal umrühren. Nach circa drei Tagen hat die Fermentierung begonnen, ein weißer Film bildet sich, und keimfähige Samen sinken zu Boden. Das restliche Fruchtfleisch und nicht keimfähige Samen schwimmen nach oben und können dann abgeschöpft werden. Achtung: Dieser Prozess riecht ein bisschen streng und säuerlich.
Nachdem man das restliche Fruchtfleisch und die nicht keimfähigen Samen abgeschöpft hat, spült man den guten Samen in einem Sieb sauber. Die gereinigten Samen dann auf Küchenpapier oder einem Kaffeefilter ausbreiten und an einem luftigen Ort trocknen lassen.
Wie mache ich Tomatensamen haltbar?
Am besten verpackt man die gut getrockneten Samen in einem kleinen Folienbeutel mit Clipverschluss. Ganz wichtig: Immer gleich genau beschriften – mit dem Sortennamen und dem Erntejahr. Danach sollten die Samen kühl und trocken gelagert werden. Wenn die Samen richtig gut getrocknet sind, halten sie mindestens fünf Jahre.
Tomaten nachreifen: Was tun, wenn die Tomaten nicht richtig reif sind?
Um guten Samen zu extrahieren, braucht man richtig vollreife Tomaten. Aber:
Ein Trick der Natur kann helfen: Es gibt das Reifegas-Ethylen. Dieses produziert die Tomatenpflanze sogar selbst. Den Prozess können Sie gut zum Nachreifen nutzen. Das beste Ergebnis erzielen Sie, indem Sie die ganze Pflanze aus dem Boden ziehen, in Papier einrollen und kopfüber aufhängen. In dem Papier erhöht sich dann die Konzentration des Reifegases und die Tomaten reifen nach. Der beste Ort dafür ist zum Beispiel die Garage, da Sonne sogar ungünstig für diesen Prozess ist.
Wer nur einzelne Tomaten nachreifen lassen möchte, legt diese in eine Schale zusammen mit Äpfeln und deckt die Schale mit Papier ab. Denn Äpfel besitzen sehr viel Reifegas und geben dieses dann in der Schale an die Tomaten weiter.
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