Wer im Sommer seine eigenen Tomaten ernten will, sollte sie Ende Februar/Anfang März aussäen. SWR4 Gartenexperte Volker Kugel gibt Tipps, was Sie bei der Anzucht beachten sollten.
Warum Tomatenpflanzen selbst züchten und nicht kaufen?
Wie funktioniert die Aussaat bei Tomaten?
Warum müssen die Tomaten-Samen mit Erde bedeckt werden?
Was bei Tomaten im Gewächshaus zu beachten ist
Warum Tomatenpflanzen selbst züchten und nicht kaufen?
Eigene Tomaten zu züchten ist nicht schwer und hat drei große Vorteile:
- Das Angebot an verschiedenen Sorten ist beim Saatgut viel größer als beim Pflanzenkauf im Gartencenter.
- Man spart bares Geld. Samen sind billiger als Tomatenpflanzen oder Tomaten aus dem Supermarkt.
- Züchten macht Spaß. Vom Samen bis zur Tomatensoße – alles selbst gemacht! Besser und leckerer geht’s nicht.
Zur Aussaat braucht man kleine Töpfe oder Multitopfplatten, spezielle Anzuchterde, ein Minigewächshaus für die Fensterbank oder eine Abdeckhaube. Und natürlich einen hellen Platz im warmen Zimmer oder auf der Fensterbank. Wer einen Wintergarten oder ein beheizbares Gewächshaus hat – noch besser. Auch der richtige Start-Zeitpunkt für die Aussaat ist entscheidend.
Wie funktioniert die Aussaat bei Tomaten?
Tomaten selbst ziehen ist ganz einfach und gelingt eigentlich immer. Man befüllt sieben bis neun Zentimeter große Töpfe mit Anzuchterde. Dann kommt pro Topf nur ein Tomatensamen auf die Erde. Danach wird der Samen mit einer leichten Erdschicht (ca. 0,5 Zentmeter) bedeckt. Den Tomatensamen können sie auch selbst gewinnen.
Danach immer wieder mit Wassersprüher die Erde gut befeuchten und mit einer transparenten Haube abdecken, dass auf der Fensterbank ein kleines Gewächshausklima entsteht. Wichtig: Die Erde feucht halten, aber nicht nass. Bei Temperaturen von 18 bis 22 Grad keimen die Tomatensamen nach etwa zehn bis zwölf Tagen.
Warum müssen die Tomaten-Samen mit Erde bedeckt werden?
Tomaten sind sogenannte Dunkelkeimer. Das heißt: Wenn der Samen "nackt" auf der Erde liegt, keimt er nicht. Er braucht eine kleine Erdschicht als "Decke".
Es gibt zwei Gruppen von Pflanzen: Solche, die zum Keimen des Samens Licht brauchen und solche, die zum Keimen Dunkelheit brauchen. Die Fachbegriffe heißen Lichtkeimer und Dunkelkeimer.
Dunkelkeimer sind beispielsweise Kürbis, Bohnen, Tomaten oder Mais. Lichtkeimer sind zum Beispiel. Salbei, Thymian, Minze oder Kopfsalat. In der Praxis werden die Samen der Lichtkeimer gar nicht oder nur minimal mit Erde bedeckt. Die Samen der Dunkelkeimer bekommen obendrauf eine leichte Erdschicht. Aber kein Stress: Das steht alles auch in der Anleitung auf der Rückseite der Samenpackungen.
Was bei Tomaten im Gewächshaus zu beachten ist
Das kleine "Tomaten-Minigewächshaus" sollte täglich einmal für einige Minuten geöffnet werden, um für Frischluft zu sorgen. Alle paar Tage das Minigewächshaus herumdrehen, damit die Jungpflanzen gerade wachsen und sich nicht einseitig der Sonne zuwenden.
Ab Ende April härtet man die ca. 25 bis 30 Zentimeter hohen Jungpflanzen ab. Man muss sie langsam an die Umgebung ohne die schützende Abdeckhaube gewöhnen. Dafür stellt man sie einige Tage vor dem endgültigen Auspflanzen an einen halbschattigen Platz im Freien.
Gut vorbereitet pflanzt man Tomatenjungpflanzen dann ab Mitte Mai nach den Eisheiligen aus. Wer etwas mutiger ist, macht das - immer mit Blick auf den Wetterbericht - auch etwas früher.