Ameisen: das Forschungsgebiet der Biologin Susanne Foitzik. Sie weiß, wie schlau die Insekten sind und auch, warum Kehl von der Art "Tapinoma magnum" regelrecht lahmgelegt wurde.
5 Fakten über das Leben der Ameisen:
- sie leben sozial in einer Gemeinschaft
- manche Ameisen-Arten führen Kriege und überfallen andere Nester
- sie sind wichtig für unsere Umwelt
- Ameisen können lange leben - Königinnen bis zu 30 Jahre
- die meisten Ameisen sind weiblich
Männliche Ameisen sind Mangelware
Jede Ameise, die wir krabbeln sehen, ist ein Weibchen, erklärt Susanne Foitzik in SWR1 Leute. Einmal im Jahr werden jedoch Jungköniginnen und Männchen produziert, die dann auf den Hochzeitsflug gehen. Die Männchen paaren sich mit den Königinnen und sterben dann nach wenigen Tagen.
Die einzige Funktion der männlichen Ameise ist die Übertragung der Spermien in die Königin. Die Königin bewahrt die Spermien in der Spermientasche auf. Ihre Eier befruchtet sie dann bis zu 30 Jahre mit diesen Spermien. Wie das genau funktioniert, sei noch nicht erforscht, so Foitzik.
Ameisenforschung: Hat die Natur das Rezept für ewiges Leben?
In ihrer Forschung macht Susanne Foitzik eine spannende Beobachtung: Ein Bandwurm kann das Leben einer Ameise um das vier- bis fünffache verlängern. Der kleine Parasit nistet sich in der Ameise ein und verlängert ihr Leben, indem er Antioxidantien in den Körper der Ameise abgibt. Diese Erkenntnis aus ihrer Forschung ist auf uns Menschen übertragen sehr spannend.
Aula Ameisen – Welteroberer und Wunderwesen
Es gibt ungefähr 10.000 Billionen Ameisen auf der Erde, die zu circa 9.500 Ameisenarten gehören. Doch nicht nur quantitativ punktet die Ameise: Sie ist in Bezug auf ihre Sozialstruktur, ihre architektonischen und sonstigen Fähigkeiten ein Faszinosum.
Große Ameisen-Probleme in Kehl durch invasive Art "Tapinoma magnum"
Die Menschen in Kehl im Ortenaukreis hatten im Sommer 2024 mit einer Ameisen-Invasion zu kämpfen. Die Insekten wurden aus dem Mittelmeerraum eingeschleppt, vermehrten sich explosionsartig und drangen in Wohnungen und Häuser ein. Die Expertin weiß: Weil sie keine natürlichen Feinde bei uns haben, vermehren sich invasive Arten wie die Tapinoma magnum schnell.
Neben Kehl jetzt auch in Fischingen Invasive Ameise im Kreis Lörrach: Anwohner fordern mehr Unterstützung
Eine invasive Ameisenart breitet sich auch im Kreis Lörrach aus. Bewohner konnten sie bislang meist erfolgreich zurückdrängen. Die Behörden sehen derzeit keinen Grund zum Handeln.
Inzwischen beschäftigt die Ameisen-Invasion auch das Umweltministerium in Stuttgart. Das Auftreten der Ameisenart sei "ein neues Phänomen mit komplexen Folgen". Das Ministerium stehe in Kontakt zu Wissenschaftlern und anderen Ländern, um schnellstmöglich Infos über Vorkommen und Wirksamkeit von Bekämpfungsmethoden einzuholen. Langfristig empfiehlt Susanne Foitzik in SWR1 Leute, die Lebensbedingungen zu erschweren. Manche Ameisenarten mögen zum Beispiel kurz geschnittenes Gras.
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