Plätzchenbacken gehört zur Vorweihnachtszeit. Aber wie lange sind die klassischen Backzutaten wie Zucker, Honig, Backpulver oder Eier eigentlich haltbar?
Backzutaten: Zucker ist praktisch unbegrenzt haltbar
Zucker kann nicht verderben oder verschimmeln. Bakterien und Schimmelpilze brauchen nämlich Wasser zum Leben. Aber der Zucker entzieht ihnen das Wasser – die Keime haben keine Chance.
Deshalb nimmt man Zucker auch, um Lebensmittel haltbar zu machen, zum Beispiel beim Marmelade-Kochen. Das ist auch der Grund, warum auf der Zuckerpackung kein Mindesthaltbarkeitsdatum steht – anders als zum Beispiel bei Milch oder gehackten Mandeln.
Mindesthaltbarkeitsdatum bei Backzutaten überschritten – was tun?
Kein Grund zur Sorge. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist nur eine Empfehlung des Herstellers. So lange gibt er bei richtiger Lagerung eine Art Garantie – zum Beispiel auf Geschmack und Farbe. Danach werden Backzutaten wie Mehl, Backoblaten oder Butter aber nicht automatisch schlecht.
Wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen oder die Packung schon länger offen ist, hilft ein einfacher Qualitätscheck: anschauen, schnuppern, probieren. Was gut aussieht, riecht und schmeckt, das ist auch meistens noch gut. Was schimmlig ist, wegwerfen. Wenn etwas komisch schmeckt, nicht schlucken, sondern ausspucken.
Die besten Plätzchen-Rezepte für Weihnachten
Trockene Beckzutaten ewig haltbar
Auch trockene Backzutaten halten sich lange – vor allem, wenn sie wenig Fett und Eiweiß enthalten, wie Mehl, Backpulver und Vanillezucker. Vollkornmehl wird wegen seines Fettgehalts schneller schlecht als weißes Mehl. Wenn das Backpulver-Tütchen offen ist, kann es sein, dass die Treibwirkung mit der Zeit nachlässt. Dann geht der Teig nicht mehr so schön auf. Am empfindlichsten sind frische Lebensmittel wie Milch, Butter und Eier.
Vorsicht bei rohen Eiern
Eier sind empfindliche Lebensmittel. Nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums sollte man sie unbedingt erhitzen. Für den Zuckerguss von Lebkuchenhäusern kommen die Eier dann nicht mehr in Frage. Denn dieser wird oft mit Eischnee gemacht, also mit rohem Eiweiß. Das ist selbst bei frischen Eiern heikel. Wer Keime vermeiden will, kann den Zuckerguss auch ohne Eier herstellen, zum Beispiel mit Gelatine oder Kichererbsen-Sud. Entsprechende Rezepte findet ihr bei der Verbraucherzentrale NRW.
Eier im Wassertest
Wenn die Eier in einen Teig sollen, der im Ofen gebacken wird, muss man das mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum nicht so eng sehen. Dann hilft der Wassertest: Ein Ei in kaltes Wasser legen. Wenn das Ei oben schwimmt, weg damit. Die Alternative: Ei aufschlagen und wieder auf die Sinne verlassen: Falls das Ei eingetrocknet aussieht oder sogar unangenehm riecht, dann ab in den Müll.
Backzutaten: Wie haltbar sind Nüsse, Mandeln und Co?
Gemahlene Nüsse oder Mandeln werden leichter schlecht als ganze Nüsse. Je größer die Oberfläche, desto eher kann Sauerstoff daran gelangen, und desto eher wird das Fett in den Nüssen ranzig. Bei abgepackten gemahlenen Nüssen und Mandeln oder Kokosflocken aus dem Supermarkt passiert das aber nicht so schnell. Laut Verbraucherzentrale Bayern sorgen die Hersteller nämlich dafür, dass die Packungen möglichst wenig Sauerstoff enthalten.
Im Video: Wie lange sind Backzutaten haltbar?
Weißer Belag ist nicht immer Schimmel
Selbst frisch gekaufte Vanilleschoten haben manchmal einen weißen Belag. Das muss kein Schimmel sein. Der bildet eine Art feinen Flaum. Bei dem Raureif auf den Vanilleschoten dagegen dürfte es sich oft um feinste Zuckerkristalle handeln. Nach Auskunft der Verbraucherzentralen entstehen diese ganz natürlich durch das Ausschwitzen während der Fermentierung.
Das sei sogar ein Qualitätsmerkmal hochwertiger Vanille. Auch Schokolade kann von Zuckerreif oder Fettreif überzogen sein. Beides wird oft mit Schimmel verwechselt, hat damit aber nichts zu tun und ist gesundheitlich unbedenklich. Bei weißem Belag also ganz genau hinschauen. Gut möglich, dass man mit den Vanilleschoten und der Schokolade noch prima backen kann.
Wie bleiben Backzutaten lange haltbar?
Am besten die Tipps des Herstellers zur Aufbewahrung beachten. Frische Milch und Butter gehören zum Beispiel in den Kühlschrank. Mehl sollte man kühl und trocken lagern. In einer luftdicht verschlossenen Dose ist es außerdem vor Lebensmittelmotten geschützt. Wenn beim Backen Zutaten übrig bleiben, kann man einiges einfrieren: Im Gefrierfach hält sich rohes Eiweiß etwa ein Jahr, rohes Eigelb sechs bis zehn Monate, Butter bis zu neun Monate.
Dieser Beitrag wurde erstmals am 14. Oktober 2022 veröffentlicht.
Mehr zu Weihnachten
Trocken oder frisch Welche Hefe bringt die besten Ergebnisse beim Backen?
Ob Rosinenbrötchen, Obstkuchen oder Nusszopf – Hefe ist beim Backen unverzichtbar. Aber was ist besser: Frischhefe aus dem Kühlregal oder Trockenhefe aus dem Tütchen?
Dinner for One, Aschenbrödel und Co. Alle Sendezeiten der Weihnachtsfilme und Silvesterklassiker
Wann läuft in diesem Jahr eigentlich "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" und wann Loriot? Wir haben die Übersicht aller Sendezeiten der Weihnachtsfilm und Silvesterklassiker.
Weihnachtsfeier-Knigge So verhaltet ihr euch auf der Weihnachtsfeier angemessen
Wie ihr euch am besten verhaltet, um auf der Weihnachtsfeier zu glänzen, ohne dass euer Verhalten zum Gespräch des nächsten Tages wird, weiß SWR1 Reporterin Selina Rust.
Adressen, die träumen lassen So kommt der Wunschzettel bei Christkind und Weihnachtsmann an
Es ist Zeit für den Wunschzettel! Aber wohin schickt man den Brief an Weihnachtsmann, Christkind oder Nikolaus am besten? In Deutschland sind die drei an mehreren Orten gemeldet.