Die Kiwi stammt eigentlich aus dem ostasiatischen Raum. Wie sie auch in unseren Gärten angebaut werden kann, erklärt Gartenexpertin Natalie Bauer.
SWR1: Was ist denn das Wichtigste, wenn man Kiwis pflanzen möchte? Vermutlich der passende Standort, oder?
Natalie Bauer: Kiwis brauchen auf jeden Fall einen warmen, hellen Standort, der nicht so windig ist und der Boden sollte locker nährstoffreich und leicht sauer sein. Also es bietet sich daher an, beim Pflanzen etwas Rhododendron-Erde beizumischen oder man kann auch Rindenmulch auf dem Boden auftragen. Ansonsten heißt es: viel Gießen, denn die sind kleine Wasserschlucker, die Kiwis. Zumindest, wenn man eine ordentliche Ernte haben möchte.
SWR1: Es gibt männliche und weibliche Früchte. Und wenn man eine gute Ernte haben will, muss man beide pflanzen. Stimmt das?
Bauer: Ja, das stimmt. Kiwis gelten als zweihäusig, das bedeutet, Männlein und Weiblein wohnen sozusagen getrennt voneinander, so ein bisschen wie "Romeo und Julia" in der Pflanzenwelt. Es gibt aber inzwischen auch selbstfruchtende Kiwis. Doch es zeigt sich, dass sie nicht so viele Früchte ansetzen, wie wenn man zwei Pflanzen, jeweils Männlein, Weiblein hat.
SWR1: Gibt es denn spezielle Sorten, die robust und auch für Anfänger geeignet sind?
Bauer: Ja, ich empfehle eher die Kiwis, die man als Mini-Kiwis bezeichnet. Das sind die vom lateinischen Namen, die Aktinida Aguta, denn die gelten bei uns in Deutschland auf alle Fälle als winterhart. Das Tolle an den Mini-Kiwis ist, dass sie zwar kleinere Früchte ausbilden, aber die Schale essbar ist. Man muss sie also nicht schälen und vom Geschmack her sind sie wirklich deutlich leckerer und süßer als die Kiwis aus dem Supermarkt.
SWR1: Kiwis ranken und bleiben nicht gerade klein. Wieviel Pflege braucht das?
Bauer: Kiwis sind Pflanzen, die sehr hoch und sehr breit werden. Sie brauchen ein stabiles Rankgerüst und wie bei allen Obstgehölzen gilt, dass ein Schnitt wirklich wichtig ist, um eine reiche Ernte zu haben. Im Februar werden alle Seitentriebe, die Früchte getragen haben, auf fünf Zentimeter lange Zapfen zurückgeschnitten und im Sommer muss der Schnitt nochmal wiederholt werden. Dann werden einfach alle neu gebildeten Seitentriebe auf 30 Zentimeter zurückgeschnitten. Das dient dazu, dass die Sonne an die Früchte drankommt. So werden sie süß, damit wir sie auch vernaschen können.
Das Gespräch führte SWR1 Moderator Frank Jenschar.
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