Heute beginnt in Berlin das größte deutsche Filmfestival, die Berlinale. In den nächsten zehn Tagen haben unter anderem haben "Oppenheim"-Darsteller und Oscar-Kandidat Cillian Murphy, Kirsten Stewart und Adam Sandler ihr Kommen zugesagt – außerdem soll gestreikt werden.
SWR1 Moderatorin Claudia Deeg hat mit unserem Kino-Experten Peter Beddies in Berlin kurz auch über die Erwartungen und die möglichen Streiks und deren Auswirkungen gesprochen.
SWR1: Was könnte das Highlight der diesjährigen Berlinale werden?
Peter Beddies: Das Highlight, die große Premiere, hätte "Dune II", werden können. Die Berlinale hat den Film angefragt, aber leider ist er nicht freigegeben worden. Ich denke, Martin Scorsese eventuell, wenn der den goldenen Ehrenbären bekommt. Mit dessen Filmen sind wir aufgewachsen, die haben wir irgendwie alle gesehen. Ich glaube, das wird ein ganz großes Highlight.
SWR1: Die Berlinale ist nicht nur Glamour, sondern auch politisch. Wie sehr werden die Kriege in der Ukraine oder auch im Nahen Osten Thema sein?
Beddies: Den Krieg in der Ukraine, den wird es auf der Leinwand auf jeden Fall geben. In dem Werk des Kultfilmers Abel Ferrara, in dem auch der ukrainische Präsident Volodymyr Selenskyj auftritt. Selenskyj soll auch wieder zu einer Premiere zugeschaltet werden. Die Musik für den Film kommt von der Musiklegende Patti Smith. Das wird auf jeden Fall ein interessanter Film.
Der Konflikt im Nahen Osten taucht insofern auf, als dass Regisseure ihre Filme zurückgezogen haben, weil sie Deutschland für zu unkritisch gegenüber Israel halten. An der Politik, ob nur um großen oder kleinen, kommt man hier auf keinen Fall vorbei.
SWR1: Rund um die Berlinale könnte es Streiks geben. Beschäftigte der Kinobetreiber und Filmschaffende wollen demonstrieren. Bekommen die Premieren-Besucher das zu spüren?
Beddies: Das ist eine spannende Frage. Verdi schreibt: Der Glamour auf der Berlinale steht im Widerspruch zu den glanzlosen Arbeitsbedingungen hinter den Kulissen. Dort wird 60 Stunden und mehr gearbeitet und dazu schlecht bezahlt. Ich glaube aber nicht, dass die Premierengäste an diesem Donnerstag davon so viel mitbekommen. Warum nicht? Die Eröffnung findet nicht einem Kino statt, sondern in einem großen Saal am Potsdamer Platz. Das große Kino-Gucken von morgens bis abends überall in der Stadt, das gibt es erst ab morgen.
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Verdi hat angekündigt, dass bis Sonntag gestreikt werden soll. Einer dieser Streikorte wird das Cinemaxx am Potsdamer Platz sein. Und dort laufen ab morgen von früh halb neun bis abends um zehn Filme für die Journalisten. Und wenn diese Filme nicht gezeigt werden können, dann wären das viele Filme, die die Journalisten nicht sehen könnten, das könnte dann ein Problem werden.
Das Gespräch führte SWR1 Moderatorin Claudia Deeg.
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