Der Herbst bringt uns leckere Esskastanien. Früher waren sie ein "Arme-Leute-Essen", heute gelten sie eher als Beilage für Feinschmecker. Man kann sie kaufen oder selbst sammeln.
Wo kommen Esskastanien her?
Sie heißen auch Edelkastanien, zählen botanisch zu den Nüssen und stammen wohl aus dem Gebiet zwischen Kaspischem und Schwarzem Meer. Die Römer haben die Bäume mit den leckeren Früchten dann auch bei uns angepflanzt. Wie der Name schon sagt: Ihre Früchte sind essbar, anders als die der Rosskastanie. Esskastanien oder Maronen stecken in Hüllen mit langen Stacheln, die aber meist recht weich sind – ganz anders als die kurzen, harten Stacheln auf der Hülle der Rosskastanie. Auch die Früchte unterscheiden sich: Rosskastanien sind kugelig und rund. Esskastanien sind abgeflacht und laufen spitz zu.
Warum sind Kastanien so gesund?
Esskastanien sind ein wahres Superfood. Im Vergleich zu anderen Nüssen enthalten sie viel Stärke, aber extrem wenig Fett. Entsprechend niedrig ist auch ihr Kaloriengehalt: nur rund 200 Kilokalorien pro 100 Gramm. Und sie punkten mit vielen B-Vitaminen, Vitamin C, Mineralstoffen wie Kalium und hochwertigem Eiweiß. Esskastanien enthalten kein Gluten – ein gesunder Snack also auch für Menschen mit Gluten-Unverträglichkeit. Beliebt ist übrigens auch der Kastanien-Honig – er hat einfach einen ganz eigenen Geschmack, besonders aromatisch, fast herb.
Und wo finde ich Esskastanien?
Wo Wein wächst, da fühlt sich auch die Kastanie wohl. Besonders viele Kastanien stehen zum Beispiel in der Pfalz, im Taunus, im Rheingau, an der Mosel, in der Ortenau und an der Bergstraße. In der Südpfalz gibt es den "Pälzer Keschdeweg", einen Wanderweg, der an unzähligen Kastanien vorbeiführt - von Hauenstein, über Edenkoben, bis Neustadt an der Weinstraße.
Zubereitung
Am häufigsten werden sie vermutlich im Backofen geröstet: Dazu werden sie an der gewölbten Seite mit einem scharfen Messer eingeritzt und dann schiebt man sie für 20-25 Minuten bei rund 180 Grad in den Ofen. Die Schale springt am Einschnitt etwas auf, so lassen sich die Kastanien gut schälen.
Gekocht passen die Kastanien als Beilage zu Wild oder Geflügel. Vorgekochte Kastanien machen sich auch gut in einem Herbstsalat mit Apfelstückchen.
Verarbeitung
Esskastanien werden auch zu Kastanienmehl verarbeitet - für glutenfreies Brot, Kuchen oder Nudeln. Und wer noch ambitionierter ist, der kann Esskastanien auch zu Suppen oder süßen Cremes verarbeiten. Da sie so einen nussig-süßen Geschmack haben, eignen sich diese Cremes tatsächlich auch als Dessert.
In Frankreich wird auch eine süße Maronen-Creme angeboten, ein leckerer Brotaufstrich fürs Frühstück. Auf Korsika gibt es sogar Kastanien-Bier. Mein persönlicher Rezept-Tipp: hausgemachte Pizza mal ganz herbstlich belegen, mit Pilzen und Esskastanien.
Was macht die Bäume so vielfältig?
Bekannt sind Edelkastanien vor allem für ihre Früchte: Kastanien, Maronen, oder "Keschde". Beliebt ist aber auch das kräftige und herbe Aroma von Kastanien-Honig. Das Holz der Edelkastanie ist besonders dauerhaft. Es wird zum Beispiel für Möbel genutzt, für Rebpfähle und für die Lawinenverbauung im Bergwald.
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