Solaranlagen: Lieferengpässe und Mangel an Elektrikern

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Autor/in
Max Dehling
Michael Wegmer

Explodierende Energiepreise und drohende Lieferengpässe aus Russland haben einen Run auf Photovoltaikanlagen ausgelöst 2022. Das Problem: Es gibt Lieferengpässe und es fehlen Elektriker.

Lieferengpässe bei Solarzellen aus China

Ohne lange Wartezeiten gibt es aktuell keine neue Photovoltaikanlage auf dem Dach, es kann bis zu einem Jahr dauern. Das liegt unter anderem daran, dass zu wenige Anlagen da sind, die verbaut werden könnten. Meistens werden Solarzellen in China produziert und die müssen dann erst einmal zu uns kommen. Zudem sind Elektriker oft ausgebucht.

Photovoltaik: Welcher Anbieter ist der Richtige?

Trotzdem sollten Sie sich frühzeitig um Angebote kümmern. Dabei ist es wichtig, sich nicht zu sehr auf die eigene Region zu beschränken und nicht gleich das erste Angebot zu nehmen. Viele Anbieter haben wegen des aktuellen Booms ihre Preise erhöht. Bei der Entscheidung für oder gegen einen Anbieter kann zum Beispiel eine Energieberatung bei Fachleuten helfen. Wenn Sie ein passendes Angebot gefunden haben, sollten Sie sich den Preis festschreiben lassen, damit er sich nicht mehr ändert. Denn wahrscheinlich werden die Preise in Zukunft eher weiter steigen.

Pflicht zur Photovoltaik seit 1. Mai 2022 in Baden-Württemberg

Wer sich in Baden-Württemberg seit Mai 2022 ein Haus baut, muss eine Photovoltaik-Anlage auf das Dach bauen. Das hat die Nachfrage nach Solaranlagen weiter erhöht und führt immer noch zu Engpässen. Auch wenn die Bauarbeiten eine Weile dauern, ist es am besten, sich noch vor Baubeginn mit dem Thema vertraut zu machen. Oft sind die Dachdecker bei einem Neubau dafür gute Ansprechpartner.

Solaranlage kaufen, pachten, mieten - Kosten und Förderung

Wer sich für eine Photovoltaik-Anlage entscheidet, kann mit Zuschüssen und Förderung von der Stadt, dem Land oder dem Bund rechnen. Wie viel Geld ihr aus einem Fördertopf erhaltet und wie viel ihr selbst drauflegen müsst, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Beispielsweise davon, wie groß die Anlage sein wird und ob sie einen Batteriespeicher hat, der den erzeugten Solarstrom für eine spätere Nutzung aufbewahrt.

Außerdem gibt es je nach Projekt unterschiedliche Fördermöglichkeiten, zum Beispiel einen Zuschuss von der staatlichen Förderbank KfW, wenn im Rahmen einer Sanierung Photovoltaik aufs Haus gebaut wird.

Förderprogramme ausgebucht, Fördertöpfe leer

Auch die Bundesländer haben Förderprogramme. Baden-Württemberg subventioniert beispielsweise Batteriespeicher - allerdings ist das Programm ausgebucht. Viele Fördertöpfe sind im Moment leer. Daneben gibt es ein recht neues Landesprogramm, das aber nur bei gleichzeitiger Anschaffung einer E-Auto-Ladestation greift.

Auch einzelne Städte haben Programme, die sich jeweils wieder unterscheiden: Karlsruhe fördert beispielsweise nach der Wohnfläche, Freiburg dagegen nach der Anlagenleistung.

»Das sind so viele Fragen, die kann ich alleine gar nicht überschauen. Deshalb mein Tipp: Immer zuerst eine unabhängige Energieberatung buchen, mit Experten, das bieten zum Beispiel alle Verbraucherzentralen.«

Einspeisevergütung: Strom einspeisen, Geld verdienen

Bundeswirtschaftminister Robert Habeck (Grüne) hat angekündigt: Solaranlagenbesitzer, die ihren Strom ins allgemeine Stromnetz einspeisen sollen künftig mehr Geld bekommen. Das gilt aber hauptsächlich für sogenannte "Volleinspeiser", für gewerbliche Anlagen wie auf landwirtschaftlich genutzten Gebäuden. Diese Volleinspeiser geben den erzeugten Strom komplett ins Netz geben und sollen dafür bereits in diesem Jahr mehr Geld bekommen, die sogenannte "Einspeisevergütung". Die läge je nach Größe der Anlage für Volleinspeiser bei etwa 12 Cent pro Kilowattstunde, für die Privatanlage mit Selbstnutzung sind es momentan rund 6 Cent.

Für Privathaushalte gilt also weiterhin: Die Anlage rechnet sich umso schneller, je mehr Strom sie selbst verbrauchen - unabhängig von der Höhe der Einspeisevergütung.

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Michael Wegmer