Die drei Elemente Kabuki, Poesie und Wirklichkeit des Schneelandes verbinden sich mit der Musik von Yumiko Tanaka zu einem bildkräftigen und bewegenden Film.
21.06.2024, 14:45 Uhr, 108 Minuten, Cinema.
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Inhaltsverzeichnis
Unter Schnee - Filminhalt
Im japanischen Echigo liegt der Schnee oft bis in den Mai hinein meterhoch und bedeckt Landschaft und Dörfer. Seit Jahrhunderten haben sich die Bewohner darauf eingerichtet. Um ihre ganz eigenen Formen des Alltags, der Feste und religiösen Rituale festzuhalten, hat sich Ulrike Ottinger ins mythische Schneeland begeben – und mit ihr zwei Kabuki-Darsteller. In den Rollen der Studenten Takeo und Mako folgen sie den Spuren Bokushi Suzukis, der Mitte des 19. Jahrhunderts sein außergewöhnliches Buch „Schneeland Symphonie“ verfasste.
Eine schöne Füchsin bringt die beiden Protagonisten vom Wege ab und sie erleben eine wundersame Verwandlung. Als Mann und Frau aus der Edo-Zeit reisen sie nun durch die Vergangenheit und begegnen immer wieder der Gegenwart: Tempelkinder bauen den heiligen Berg Fuji-san aus Schnee, eine Weberin, die in Eiseskälte den hauchdünnen Krepp herstellt, wird von einem bösen Bergdämon heimgesucht, beim Fest der Wegegötter wird die Reisstrohpyramide mit Neujahrgedichten und Wunschbriefen verbrannt und das beliebte Ritual des Bräutigamwerfens veranstaltet. Der Sohn des verwandelten Paares wird zu einem berühmten Schauspieler. Doch der eifersüchtige Kaiser verbannt ihn auf die Gold- und Silberinsel Sado, deren tausendjähriger Exilgeschichte wir die traurigsten und zugleich schönsten japanischen Gedichte verdanken. Von hier schweift sein sehnsuchtsvoller Blick über das Meer.
Die drei Elemente Kabuki, Poesie und Wirklichkeit des Schneelandes verbinden sich mit der Musik von Yumiko Tanaka zu einem bildkräftigen und bewegenden Film.
Unter Schnee - Directors Statement
Unter Schnee - Directors Statement von Ulrike Ottinger
Unter Schnee - Directors Statement
Unter Schnee - Biographie der Regisseurin
Biographie Ulrike Ottinger
Biographie Ulrike Ottinger
Unter Schnee - Credits
Filmlänge | 103 Minuten |
Buch, Regie, Kamera | Ulrike Ottinger |
Kabuki-Darsteller:innen | Takamasa Fujima, Kiyotsugu Fujima |
Weitere Darsteller:innen | Yumiko Tanaka, Yoko Tawada, Hiroomi Fukuzawa, Akemi Takanami, Setsuko Arakawa, Toru Yoshihara, Nori Katsumat |
Komponistin und Interpretin | Yumiko Tanaka |
Erzählerin | Eva Mattes |
Lichtgestaltung | Matthias Tschiedel |
Ton | Andreas Mücke Niesytka |
Schnitt | Bettina Blickwede |
Projektberatung und Setbetreuung | Yoko Tawada |
Aufnahmeleitung Japan | Hiroomi Fukuzawa |
Produktionskoordination | Brigitte Schmidt |
Produktionsleitung | Tina Börner |
Redaktion | Herbert Kapfer (BR) |
Produzent:innen | Ulrike Ottinger, Heino Deckert |
Koproduktion | Ulrike Ottinger Filmproduktion, Ma.ja.de. Filmproduktions GmbH; Haus der Kulturen der Welt, Berlin; Botschaft von Japan in Deutschland; Asien Pazifik-Wochen Berlin; BR 2 |
Gefördert durch | Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien; medienboard Berlin-Brandenburg GmbH; Deutscher Filmförderfonds; Japan Foundation |
FSK | ohne Altersbeschränkung |
Reihen außer Konkurrenz Retrospektive Ulrike Ottinger
Der Ehrenpreis des Deutschen Dokumentarfilmpreises geht in diesem Jahr an Ulrike Ottinger für ihr Lebenswerk. Die 81-jährige, in Konstanz geborene Filmemacherin, Künstlerin und Fotografin hat seit Anfang der 1970er Jahre 27 Kurz-, Spiel- und Dokumentarfilme realisiert und selbst gedreht. Ulrike Ottinger gehört zu den bedeutendsten deutschen Filmschaffenden. Ihre Werke schaffen es, dem Publikum die Augen zu öffnen, und widmen sich meist fremden, eher unbekannten Welten und Menschen, deren Rituale und Bräuche, ob vergangen oder gegenwärtig, sie mit einer großen Ruhe und Hingabe einfängt. Der Ehrenpreis wird im Rahmen des SWR Dokufestivals am 21. Juni 2024 in Stuttgart verliehen. Das SWR Dokufestival ehrt Ulrike Ottinger mit einer Retrospektive.