Die Basketballer von ratiopharm Ulm haben den zweiten Titel nach der Deutschen Meisterschaft verpasst. Im Finale des BBL-Pokals unterlag der Klub Bayern München.
Die Münchner verteidigten damit Titel aus dem Vorjahr. Der Tabellenführer setzte sich am Sonntag im Endspiel gegen den deutschen Meister ratiopharm Ulm mit 81:65 (35:28) durch und holte damit den ersten Titel der Saison.
"Es tut sehr. Wir hatten uns viel vorgenommen für heute. Wir sind sehr gut reingekommen. Aber am Ende hatten wir keine Energie mehr", sagte Ulms Karim Jallow im Interview mit dem BR.
Vor 6.500 Zuschauern, darunter Weltmeister-Kapitän Dennis Schröder, war Sylvain Francisco mit 17 Punkten bester Werfer bei den Münchnern. Im Halbfinale hatten die Bayern am Samstag die Bamberg Baskets leicht und locker mit 81:62 (48:32) besiegt. Ulm hatte im zweiten Halbfinale deutlich mehr kämpfen müssen, um Alba Berlin mit 87:79 (42:40) niederzuringen. "Ich bin hierhergekommen, um guten Basketball zu sehen. Das Niveau im deutschen Basketball ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen", sagte Schröder in der Halbzeit im BR-Fernsehen.
ratiopharm Ulm mit furiosem Start
Der NBA-Profi nutzte die Allstar-Pause in den USA für einen Besuch in der Heimat. Und Schröder bekam im Finale guten Basketball zu sehen. Die Ulmer starteten furios. Der Meister zog schnell auf 8:1 davon und ließ die Bayern mit aggressiver Defensive kaum zur Entfaltung kommen. Ulms Coach Anton Gavel hatte die Favoritenrolle vor der Partie klar den Münchnern zugeschoben. "Kein Team hat es in den letzten zwölf Ligaspielen geschafft, München zu schlagen. Es wird also ein Kampf und den müssen wir annehmen", hatte Gavel gesagt.
Und seine Spieler nahmen den Kampf von der ersten Sekunde an. Angetrieben vom starken L.J. Figueroa entschieden die Ulmer die ersten zehn Minuten mit 19:8 für sich. Bayerns Star-Coach Pablo Laso wirkte an der Seitenlinie etwas ratlos angesichts der starken Ulmer Vorstellung.
Ulmer bleiben vier Minuten ohne Punkt
Doch in der Viertelpause schien der Spanier die richtigen Worte gefunden zu haben. Denn die Bayern steigerten sich nun deutlich, vor allem Point Guard Sylvain Francisco drehte nun auf. Ulm blieb vier Minuten ohne eigenen Punkt. Vladimir Lucic brachte die Bayern beim Stand von 20:18 erstmals in Führung. Zur Pause hatten die Münchner die Partie endgültig gedreht und lagen mit sieben Punkten vorn (35:28). "Wir haben nervös begonnen, im zweiten Viertel aber endlich die nötige Aggressivität gezeigt", sagte Bayern-Präsident Herbert Hainer, der das Basketball-Top-Four einer Reise zum Spiel der Fußballer in Bochum vorgezogen hatte.
Nach dem Seitenwechsel zogen die Bayern erstmals zweistellig davon (39:28), doch Ulm steckte nicht auf und kam wieder auf vier Zähler heran (42:46). Doch dann war Weltmeister Andreas Obst da und stellte mit zwei Dreiern die Weichen für die Gastgeber endgültig auf Sieg. Im Schlussviertel bauten die Bayern den Vorsprung kontinuierlich aus - der Rest war rot-weißer Jubel bei den Bayern und orangene Enttäuschung bei Ulm.