Ratiopharm Ulm steht im Finale um den Deutschen Basketball-Pokal. Ulm gewann ein spektakuläres Halbfinale gegen Alba Berlin mit 87 zu 79.
Das Spiel des Deutschen Meisters gegen den Rekord-Pokalsieger war echte Werbung für Basketball. Matchwinner für Ulm war am Ende Center Trevion Williams.
Ratiopharm Ulm mit starkem Beginn
Ulm setzt im Spiel das erste Ausrufezeichen. In der Abwehr klaut die Mannschaft von Trainer Anton Gavel Berlin den Ball. Trevion Williams versenkt im ersten Ulmer Angriff den Dreier. So kann man schon mal in ein Halbfinale starten. In der Folge entwickelt sich ein unterhaltsames erstes Viertel. Dabei spielt Ulm eine starke Defense, mit viel Energie und Aufmerksamkeit. Alba bekommt fast keine leichten Würfe. Ulm führt nach den ersten zehn Minuten denkbar knapp (19:18).
Highspeed im zweiten Viertel
Mit viel Tempo geht es ins zweite Viertel. Vor allem bei Ballgewinnen haben es beide Teams extrem eilig, zum gegnerischen Korb zu kommen. Das hohe Tempo hat jedoch auch zur Folge, dass beide Mannschaften den Ball auch mal im Übereifer verlieren. Highlights gibt es im zweiten Viertel aber auch. Dazu gehört zweifellos das Anspiel auf Karim Jallow, der den Ball direkt am Korb mit einer Hand fängt und trifft. Absetzen kann sich keine der beiden Mannschaften. Ulm ist zur Halbzeit hauchdünn vorne (42:40). "Unser Energielevel ist extrem hoch, wir dürfen uns in der zweiten Halbzeit nicht ausruhen", sagt Karim Jallow zur Halbzeit im Fernsehsender DYN.
Beide Teams schenken sich nichts
Trevion Williams sorgt in der zweiten Halbzeit für den ersten Höhepunkt. Der Ulmer Center blockt Weltmeister Johannes Thiemann.Eine Aktion der Kategorie: Not in my house! Das Spiel bleibt auf Highspeed. Es geht hin und her. Ulm macht tolle Punkte, Alba hat jedoch immer eine Antwort. Ein Sieger ist vor den letzten zehn Minuten nicht in Sicht. Alba führt mit 61 zu 59.
Berlin zieht weg, Ulm gewinnt
Das Spiel kippt zu Beginn des letzten Viertels zunächst auf die Seite der Berliner. Ulm vergibt zwei offene Würfe. Alba trifft und ist sieben Punkte weg (67:60). "Ulmer, Ulmer!" rufen die mitgereisten Fans im Münchner BMW-Park.Die Unterstützung der Fans zündet vor allem Thomy Klepeisz. Der Ulmer Kapitän hält sein Team mit zwei Dreiern im Spiel. Fünf Minuten vor dem Spiel ist Alba beim 70 zu 66 nur noch vier Punkte vorne. Drei Minuten vor dem Ende ist wieder alles offen (72:72). An Spannung ist dieses zweite Halbfinale nicht zu überbieten. Ulm ist zurück im Spiel. Zum Matchwinner wird im vierten Viertel der beste Ulmer Schütze. Trevion Wiliams macht insgesamt 25 Punkte und ragt aus einem bärenstarken Ulmer Team am Ende heraus. Ratiopharm Ulm besiegt Alba Berlin mit 87 zu 79.
Jallow zeigte sich im SWR-Interview glücklich über den Finaleinzug. "Wir haben zuletzt viele Spiele verloren. Es haben sicher nicht viele daran geglaubt, dass wir im Finale stehen. Aber wir haben dran geglaubt, das ist das Wichtigste", sagte der 26-Jährige "Am Ende haben wir einfach krass verteidigt. Ich bin unendlich stolz auf dieses Team."
Im Finale gegen München
Am Sonntag trifft Ulm im Finale um den Deutschen Basketball-Pokal auf München. Der FC Bayern Basketball besiegte im anderen Halbfinale am Samstagnachmittag Bamberg klar mit 81 zu 62.