34 Spiele, 28 Siege. Mit dieser Bilanz gelten die Gladiators Trier als Favorit auf den Aufstieg in die Basketballbundesliga (BBL). Am Donnerstag starten sie ins Playoff-Viertelfinale.
So emotional hat man Gladiators-Coach Don Beck nur selten gesehen. Nach dem letzten Heimspiel der Hauptrunde gegen Vechta greift er zum Hallenmikro.
Beck will sich bei Fans, Sponsoren und Vereinsführung für die Unterstützung in der bisherigen Saison bedanken. Kurz vor den entscheidenden Spielen zum Aufstieg in die Bundesliga.
Am Schluss seiner auf englisch gehaltenen Rede platzt es dann aus ihm heraus. "We are not finished." Gleich dreimal wiederholt er den Satz. Er und sein Team seien noch nicht fertig. Auch wenn sie die Hauptrunde der 2. Liga als Tabellenführer abschließen.
Gladiators-Coach will den Aufstieg
Don Beck will mehr. Seine Mission in Trier heißt jetzt Aufstieg in die Bundesliga. Schaffen es die Gladiators bis ins Finale der Playoffs, dann ist die Rückkehr ins Oberhaus nach neun Jahren 2. Liga perfekt.
Vor über 20 Jahren feierte Beck die größten Erfolge des Trierer Basketballs. Mit ihm wurde der Klub zweimal Deutscher Pokalsieger. Später ging Beck mit Vereinen in Japan erfolgreich auf Titeljagd. Glückt gleich in seiner ersten Saison zurück in Trier der Wiederaufstieg in die Bundesliga?
Vereinsboss Achim Schmitz ist seit dem Bundesligaabstieg des Vorgängervereins TBB Trier im Jahr 2015 der starke Mann im Trierer Basketball. In der ersten Reihe steht er selten. In den letzten neun Jahren in der 2. Liga ging es für ihn vor allem darum, die Finanzen zu regeln.
Gleich in der ersten Saison fehlte Geld, erinnert er sich. Man habe sich auf die Zahlen aus dem Vorjahr verlassen. Ein Fehler, sagt er: "Ich hatte manchmal schlaflose Nächte in den letzten Jahren. Aber das, was da jetzt passiert, ist einfach Mega."
Trier hat die meisten Zuschauer der 2.Liga
Basketball in Trier ist wieder ein Event geworden. Fast 70.000 Fans kamen zu den 17 Heimspielen.
Im Schnitt sind das 4.100 Zuschauer pro Spiel. Damit sind die Gladiators einsame Spitze in der Liga. Zu den Spitzenspielen kamen sogar 5.000 Menschen. Selbst in der 1. Bundesliga kommen viele Vereine nicht auf solche Zahlen.
Don Beck hatte es schon bei der ersten Pressekonferenz nach seiner Rückkehr als Trainer nach Trier gefordert. "Ich will die Magie in Trier wieder neu entfachen. In diese Halle sollten wieder 5.000 Fans zu Spielen kommen." Was damals im Trierer Basketball noch in weiter Ferne schien, ist jetzt Realität.
Playoff-Vorverkauf in Trier gestartet
Am Donnerstag treten die Gladiators im ersten Playoff-Viertelfinalspiel in eigener Halle gegen Münster an. Der Verein steht auf Platz 8 der Tabelle der Hauptrunde. Der Vorverkauf läuft seit Freitag. Auch wenn das Spiel an einem Werktag stattfindet, ist es nahezu sicher, dass am Ende das "Ausverkauft" Schild an den Türen der Arena hängt.
In die nächste Playoff-Runde zieht die Mannschaft ein, die als erstes dreimal den Gegner besiegt hat. Acht Mannschaften machen den Aufstieg unter sich aus. Die zwei Teams, die das Finale erreichen, qualifizieren sich für die Bundesliga. Aber das allein reicht nicht, um aufzusteigen.
Reicht das Geld bei den Gladiators?
Für die sportliche Qualifikation ist das Trainerteam Don Beck und Jacques Schneider verantwortlich. Wenn es ums Geld geht, kommt Vereinsboss Achim Schmitz wieder ins Spiel. Vereine, die in die Bundesliga wollen, müssen Lizenzauflagen erfüllen.
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Trier braucht bei Aufstieg eine Million Euro mehr
Für viele Aufsteiger ist es das größte Problem. Der vorgeschrieben Mindest-Etat liegt bei 3,5 Millionen Euro. "Das ist etwa eine Million mehr, als wir in der zweiten Liga verplant haben", sagt Achim Schmitz. Doch es sehe sehr gut aus, dass das Geld zusammenkommt. Viele Sponsoren wollten drauflegen, außerdem sei man mit einigen neuen - auch überregionalen Geldgebern - in guten Verhandlungen. Es fehle nicht mehr viel.
Wenn es mir der ersten Liga klappen sollte, will Achim Schmitz wie bisher auch bei den Finanzen besonders genau drauf schauen. Auch wenn man für die 1. Liga sicher auch noch nach dem einen oder anderen bundesligaerfahrenen Neuzugang Ausschau halten werde.
Der Verein habe zur Sicherheit auch geringere Zuschauereinnahmen eingeplant. "Wir werden wieder mehr Spiele verlieren. Sicher auch ein paar in Serie. Dann kommen weniger Fans in die Halle", sagt Schmitz. Wichtig sei, dass sich der Verein nicht übernehme. "Wir wollen Basketball in Trier seriös, solide und nachhaltig aufbauen."
Und was wird aus Trainerlegende Don Beck, wenn es in die erste Liga geht? Der US-Amerikaner wird 71. Sein Co-Trainer soll zu seinem Nachfolger aufgebaut werden. So ist es abgemacht.
"Wir sind mit ihm in Gesprächen", sagt Gladiatorschef Achim Schmitz vielsagend und will sich bei der Trainerfrage noch nicht in die Karten schauen lassen.