Der VfB Stuttgart feierte in Mönchengladbach den ersten Sieg der noch jungen Bundesligasaison. Vor allem für die Köpfe dürfte der Erfolg angesichts der nächsten Aufgaben sehr wichtig sein.
Aus der Party-Kabine des VfB Stuttgart dröhnte "Ti amo" von Howard Carpendale, als Ermedin Demirovic eine Liebeserklärung von Deniz Undav erhielt. "Man of the match!" brüllte der Nationalstürmer nach dem 3:1 (1:1) bei Borussia Mönchengladbach und deutete auf den Doppelpacker, der gerade ein Interview gab.
Ermedin Demirovic und der "Traum vom Bernabeu"
Demirovic lächelte - und träumte dann von weiteren Großtaten, möglichst schon am Dienstag (21 Uhr) bei Real Madrid. "Das sind die Tage, von denen jeder Junge träumt. Ein geiles Spiel in Gladbach, wir gewinnen, und dann stehe ich auf einmal im Bernabeu", sagte Demirovic mit Blick auf den Champions-League-Kracher.
Teil eins des Traums ist bereits Realität, und der Neuzugang aus Augsburg hatte daran maßgeblichen Anteil. Denn es war sein Vier-Minuten-Doppelpack (57.Minute/61.), der die Partie nach der Pause entschied.
Fabian Rieder mit Assist-Doppelpack
Nicht nur Trainer Sebastian Hoeneß hatte vor dem Spiel in Gladbach befürchtet, der Vizemeister sei mit dem Kopf schon in Madrid. Und tatsächlich war der VfB zur Pause nach der Führung durch Undav (21.) und dem Ausgleich von Alassane Plea (27.) mit dem 1:1 gut bedient. Dass es am Ende zum ersehnten ersten Sieg reichte, war vor allem Demirovic zu verdanken - und Fabian Rieder. Denn es war der 22-Jährige, der beide Demirovic-Treffer vorbereitete.
"Das war Gareth Bale 2.0"
"Beim ersten Tor läuft er um den Linienrichter herum, Wahnsinn. Ich wusste gar nicht, dass er so schnell ist - das war Gareth Bale 2.0", sagte der als Ersatz für Serhou Guirassy geholte Demirovic nach seinen Saisontoren Nummer zwei und drei über "Fabi, unseren Wadenbeißer".
Jetzt wartet Real Madrid
Wenig später trat der VfB dann schon die Heimreise an, um am Montag in Richtung Madrid zu starten. Die VfB-Fans waren schon vor dem Anstoß heiß auf das Duell in der spanischen Hauptstadt. "Stuttgart international - nach all der Scheiße geht's auf die Reise", stand auf einem riesigen Spruchband.
Kampfansage von Ermedin Demirovic
Und wer weiß, vielleicht war der Sieg in Gladbach ja der Brustlöser. Demirovic jedenfalls hat noch lange nicht genug. "Wer mich kennt, der weiß: Ich fahre nicht dahin um zu sagen: Geiles Stadion, coole Mannschaft, ich will irgendein Trikot holen. Ich bin da, um das Spiel zu gewinnen", sagte der 26-Jährige: "Auch wenn wir wissen, dass Real vielleicht die größte und beste Mannschaft der Welt ist."
Angst vor Verteidigern wie Antonio Rüdiger und Co. habe er jedenfalls nicht. "Die werden nicht weniger hart als heute", sagte Demirovic und erzählte gleich von seinem nächsten Traum: "Ich würde mich nicht beschweren, meinen ersten Champions-League-Treffer zu erzielen."