Fußball | Bundesliga

"Zu wenig Punkte, um glücklich zu sein": VfB Stuttgart mit gemischten Gefühlen

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Redakteur/in
dpa, JS

Mit gemischten Gefühlen geht der VfB Stuttgart in die Länderspielpause. Es seien "zu wenig Punkte, um wirklich glücklich zu sein", räumte Trainer Sebastian Hoeneß ein. Schnell Strategien zu entwickeln, wird schwer.

Bundestrainer Julian Nagelsmann ahnte es schon. Und warnte vor den speziellen Herausforderungen. "Für Teams, die eine junge Mannschaft haben - ich nehme mal den VfB Stuttgart - ist es schwierig, das Niveau zu halten, wenn sie international spielen und das Training immer weniger wird", sagte er schon vor wenigen Wochen.

Demirovic rettet dem VfB einen Punkt gegen Hoffenheim - DEIN VfB #126 | SWR Sport

Nagelsmann umriss damit auch die schwierige Aufgabe, vor der die Schwaben nach dem verdienten, am Ende aber auch glücklichen 1:1 (0:1) gegen die TSG Hoffenheim und bei einer gemischten ersten Saison-Zwischenbilanz stehen. Nicht nur die Champions League belastet die Stuttgarter zusätzlich, sondern auch die lange Liste der Nationalspieler, die ihren Fokus nun erst einmal nicht auf dem VfB haben.

Nach der Länderspielpause warten schwere Aufgaben auf den VfB Stuttgart

Und nach der Länderspielpause wird der Vizemeister binnen vier Tagen erst im Bundesliga-Kracher beim FC Bayern München (19.10., 18:30 Uhr) und dann im ruhmreichen Champions-League-Duell bei Juventus Turin (22.10., 21 Uhr). Ein Sieg gegen die TSG hätte da zuvor gut getan.

VfB-Trainer Sebastian Hoeneß hadert

"Am Ende haben wir aus meiner Sicht zu wenig Punkte, um wirklich glücklich zu sein. Es wäre möglich gewesen, die Punkte zu holen", bilanzierte Hoeneß. Für ihn passe der Trend dennoch. "Die Stoßrichtung passt aus meiner Sicht, die Punkteausbeute nicht."

Die Moral stimmt beim VfB Stuttgart

Mit neun Zählern steckt der Zweite der Vorsaison vorerst im Tabellenmittelfeld. In der vergangenen Spielzeit waren es nach sechs Spieltagen schon 15 Punkte. Mit dem dritten Remis nacheinander schlossen die Schwaben am Sonntag die Fußball-Woche ab: 2:2 in Wolfsburg, 1:1 gegen Prag - und nun ein Punkt gegen die zuvor viermal nacheinander in der Bundesliga besiegten Hoffenheimer mit Ex-Coach Pellegrino Matarazzo.

Es war zum dritten Mal nacheinander ein Gegner, der sich in die Defensive zurückzog. Wie in Wolfsburg stimmte mit dem späten Ausgleich in der Nachspielzeit die Moral. Erst ein Handelfmeter aber rettete den VfB. Mit der letzten Aktion des Spiels traf Ermedin Demirovic im Nachschuss, nachdem er zunächst an TSG-Keeper Oliver Baumann gescheitert war.

Die Gegner haben sich auf den Stil der Schwaben besser eingestellt

Zwar haben die Stuttgarter mit dem 5:1 gegen Borussia Dortmund erst kürzlich bewiesen, dass sie auch in dieser Saison berauschende Fußball-Feste feiern können. Sie taten sich nun aber gegen Hoffenheim wieder schwer, trotz ihrer Dominanz zwingende Torchancen zu erspielen. Die Gegner haben sich auf den Stil der Schwaben besser eingestellt. Es fehlte an Präzision, es mangelte an Dynamik. Phasen, "die nicht zufriedenstellend sind" würden sich mit Phasen abwechseln, "die zufriedenstellend sind", monierte Sportvorstand Fabian Wohlgemuth. "Es geht nicht darum, dass wir innerhalb von drei oder vier Tagen jetzt Lösungen finden. Es ist ein Lernprozess, der sich über die ganze Saison erstreckt."

Nur drei Startelf-Spieler im Training

Eine Länderspielreise kann den Spielern einen Schub geben. Das zeigte beispielsweise Stürmer Deniz Undav, der nach seiner Torpremiere im Nationaldress im September auch für den VfB regelmäßig traf. Und nach der ersten Länderspielpause der Saison war der Sieg in Gladbach (3:1) nach dem mauen Auftakt laut Hoeneß "ein Startschuss". 

Intensives Training beim schwäbischen Bundesligisten aber wird in den kommenden Tagen kaum möglich sein. Aus der Startelf gegen Hoffenheim blieben nur die drei Verteidiger Jeff Chabot, Anthony Rouault und Anrie Chase in Stuttgart. Aus dem gesamten Spieltagskader (20) fehlen zwölf Spieler. Für den Test am Donnerstag gegen den SSV Ulm müsse er die Mannschaft mit Spielern der zweiten Mannschaft auffüllen, kündigte Hoeneß an.

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