Nach dem Durchmarsch freut sich der SSV Ulm 1846 Fußball auf die neue Saison in der 2. Bundesliga. Doch Trainer Thomas Wörle warnt: "Das wird so ein Brett."
So lief die vergangene Saison
Kurzum: mega. Der SSV Ulm 1846 Fußball wollte nach dem Aufstieg in die 3. Liga vor einem Jahr eigentlich nur die Klasse halten. Das Team von Trainer Thomas Wörle akklimatisierte sich jedoch rasend schnell in der neuen Klasse. Es beendete die Hinrunde auf Platz drei, setze sich in der Rückrunde an die Tabellenspitze und stieg letztlich mit zehn Punkten Vorsprung in die 2. Bundesliga auf. "Es ist unglaublich und eigentlich kaum zu glauben, dass wir da jetzt sind", sagte Wörle im Gespräch mit SWR Sport.
Neuzugänge und Abgänge
Top-Scorer Leonardo Scienza hat den SSV Ulm verlassen und wechselte zum 1. FC Heidenheim. Ein herber Verlust, den die Spatzen nur schwer ersetzen können. Semir Telalovic ist der hochkarätigste Neuzugang für die Ulmer Offensive. Der 24-jährige Deutsche mit Wurzeln in Bosnien-Herzogowina kommt von den Blackburn Rovers und bringt die Erfahrung von 17 Championship-Spielen (zweite englische Liga) mit - allerdings stand er dabei nur zweimal in der Startelf.
Hinzu kommt Bayern-Leihgabe Maurice Krattenmacher. Der 18-Jährige war vergangene Saison für die Spielvereinigung Unterhaching aktiv und hat sich in 33 Drittliga-Spielen ein Tor und sieben Vorlagen erspielt.
Die Ulmer Neuzugänge im Überblick:
- Nilkas Kolbe, 27, Innenverteidiger, Stuttgarter Kickers
- Niclas Thiede, 25, Torwart, VfL Bochum
- Niklas Kölle, 24, Linksverteidiger, MSV Duisburg
- Jonathan Meier, 24, Linksverteidiger, Dynamo Dresden
- Niklas Castelle, 24, Mittelstürmer, FC Schalke II
- Aaron Keller, 20, Linksaußen, SpVgg Unterhaching
- Laurin Ulrich, 19, offensives Mittelfeld, VfB Stuttgart
- Luka Hyryläinen, 19, defensives Mittelfeld, TSG Hoffenheim II
Einen gestandenen und erfahrenen Zweitliga-Profi sucht man unter den neuen Spielern vergeblich. Ulm setzt auch in der neuen Liga auf bislang noch unbekannte Profis, denen man jedoch den nächsten Karriere-Schritt zutraut.
Coach Wörle ist gespannt, wie sich die Neuzugänge im Laufe der Saison entwickeln und wie der Verlust von Top-Scorer Leonardo Scienza ausgeglichen werden könne. Gerade diese Veränderungen könnten dem Spiel der Ulmer aber auch "eine neue Note geben". "Wir sind überzeugt, dass wir hier wirklich etwas wachsen lassen können, um ein Level zu kriegen, welches wir für die nächste Herausforderung brauchen werden", sagte Wörle.
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Der 1. FC Kaiserslautern startet mit dem neuen Trainer Markus Anfang in eine Saison, die in ruhigerem Fahrwasser als zuletzt absolviert werden soll. Dazu soll das Team weiterentwickelt werden.
Ziele in der neuen Saison
Das Saisonziel ist klar: Klassenerhalt. "Wir wollen in der Lage sein, einen harten Fight abliefern zu können", sagt Trainer Wörle mit Blick auf die nächsten Wochen und die großen Gegner, die der SSV Ulm erwartet. Das wird zwar eine "riesen Herausforderung, aber wir freuen uns darauf".
Die Euphorie des Aufstiegs hat den SSV Ulm durch die vergangene Saison getragen und sie könnte auch in der anstehenden Saison ein wichtiger Faktor werden. Denn die Ulmer werden sicherlich erneut ein paar Spiele brauchen, um sich an die Härte und Geschwindigkeit der neuen Liga zu gewöhnen. Dass sie es können, haben sie in der vergangenen Saison gezeigt. Auch da mussten die Ulmer zum Saisonstart einige Rückschläge verkraften und konnten schnell die richtigen Lehren daraus ziehen. Am Ende waren die uralten Tugenden wie Teamgeist, überragende Physis und ein unbändiger Siegeswille der Schlüssel zum Erfolg. Diese Tugenden werden die Ulmer auch in der kommenden Saison in die Waagschale werfen.
Der Trainer
Thomas Wörle ist seit Sommer 2021 Chefcoach des SSV Ulm. Davor hatte er von 2010 bis 2019 das Frauen-Team des FC Bayern München trainiert. Er ist einer, der Spieler besser machen kann. Die Arbeit des 42-jährigen Coachs wird von bereits einigen Bundesligisten genau beobachtet. Aus gutem Grund: Wörle steht für die Energie, die seine Mannschaft in der vergangenen Saison Woche für Woche auf den Rasen gebracht hat. Alle Gegner sollten sich gut darauf einstellen, dass sich daran auch in der 2. Liga nichts ändern wird.