Der SC Freiburg erlebt sportlich und finanziell erfolgreiche Zeiten. Ob und wann es einen neuen Präsidenten geben wird, ist weiter offen.
Sportlich scheint die Sonne über Freiburg. Das wurde auch bei der Mitgliederversammlung des Bundesligisten am Donnerstagabend deutlich. Zwar wurde die erneute Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb knapp verpasst, doch mit zwölf Punkten aus vier Spielen hat die Mannschaft einen starken Start in die neue Spielzeit hingelegt. Der Übergang von Kult-Trainer Christian Streich zu Nachfolger Julian Schuster ist also vorerst geglückt.
SC Freiburg weiter ohne Präsident
Für Diskussionen hatte bereits im Vorfeld gesorgt, dass der Ehrenrat keinen Kandidaten für die Wahl zum Präsidentschaftsamt aufgestellt hatte. Der bisherige Amtsinhaber Eberhard Fugmann hat seinen Posten seit dem 1. September ruhen lassen und war nicht mehr als Kandidat angetreten. "Unterschiedliche Auffassungen über die Ausgestaltung des Amtes", so begründete der Verein vor einem Monat den Abgang von Fugmann.
In der Kürze der Zeit habe der Ehrenrat keinen geeigneten Kandidaten mehr vorschlagen können, sagte Rolf Ziegelbauer in seinem Bericht. Dass keine Wahl stattfand, wurde unter dem Punkt Aussprache kontrovers diskutiert. Dabei wurde deutlich, dass es unterschiedliche Interpretationen der Satzung gibt, was die Vorschläge des Ehrenrats angeht.
Das Amt solle strukturell verändert werden, sagte Finanzvorstand Oliver Leki: "So schwierig und anstrengend dieser Prozess ist: Er muss geführt werden." Dies solle auch in Zusammenarbeit mit dem Fanbeirat und den Mitgliedern geschehen. Gleichzeitig nehme der Ehrenrat die Suche nach einem geeigneten Kandidaten auf. Wie es konkret weitergeht mit dem Präsidentenamt beim Sport-Club: offen. Bis zum Jahresende sollen Gespräche geführt und im neuen Jahr dann auch die Mitglieder mit eingebunden werden.
Rekordzahlen für den SC Freiburg
Wirtschaftlich legte der Sport-Club beeindruckende Zahlen vor. Mit 203,1 Millionen Euro haben die Breisgauer einen Rekordumsatz zu verzeichnen. Die Freiburger erwirtschafteten einen Überschuss von 40,8 Millionen Euro - ebenfalls Rekord. "Wir haben ein außergewöhnlich erfolgreiches Geschäftsjahr hinter uns", sagte Leki: "Das erneute Erreichen des Achtelfinals der Europa League und die damit verbundenen Einnahmen sowie hohe Transferüberschüsse haben erheblich dazu beigetragen."
Allein die Verkäufe von Nationalspieler Kevin Schade und Torhüter Mark Flekken (beide FC Brentford) hatten zusammen fast 40 Millionen Euro in die Freiburger Kassen gespült. Im Vergleich zur vorherigen Spielzeit steigerte der Sport-Club seine Gesamterlöse um fast 30 Millionen Euro. Das Eigenkapital erhöhte sich ebenfalls deutlich und lag zum Bilanzstichtag bei 151,9 Millionen Euro.
"Unsere Gesamtentwicklung zeigt, dass man als Verein mit einer klaren Strategie und konsequentem Handeln sportlich und wirtschaftlich erfolgreich sein kann. Diesen Weg wollen wir ambitioniert fortsetzen", sagte Leki.