Stefan Bell ist wieder einmal nicht wegzudenken bei Mainz 05. Seit 17 Jahren ist er 05er und zeigt aktuell, wie wichtig er immer noch für die Rheinhessen ist.
Es ist Jahr für Jahr das Gleiche: Mainz 05 geht in die Saison mit einem mal mehr, mal weniger runderneuerten Kader. Spieler kommen, Spieler gehen, aber Stefan Bell ist und bleibt immer noch da. So war es auch vor dieser Saison 2024/2025 - sein Vertrag wurde im Juni nochmals um ein Jahr verlängert. Bell galt wieder als Ergänzugsspieler, mehr nicht. Die Bewertung der Experten seit Jahren gleich: Solider Abwehrspieler, viel Erfahrung, aber eigentlich zu langsam für den modernen Fußball. Und wieder wurden alle eines Besseren belehrt. Stefan Bell ist für die Abwehrkette der 05er aktuell unverzichtbar. Fehlende Geschwindigkeit macht er durch ein bemerkenswertes Stellungsspiel wett.
Stefan Bell: Der Mann mit sieben Leben
Mainz-Trainer Bo Henriksen weiß, was er an Stefan Bell hat. "Bell hat sieben Leben, das ist unglaublich", sagte der Coach zu Saisonbeginn über seinen Abwehrspieler. Da hatte Bell gerade den auslaufenden Vertrag um ein Jahr verlängert. Der 32-Jährige spielt aktuell sein 18. Jahr als 05er.
Zum Zeitpunkt der Vertragsverlängerung hatte Bell gerade eine schwierige Zeit hinter sich. Er konnte den Rheinhessen im Abstiegskampf der vergangenen Saison lange nicht helfen. Der Innenverteidiger hatte sich in Folge eines hartnäckigen bakteriellen Infekts eine Herzmuskelentzündung zugezogen und war seit Anfang des Jahres 2024 ausgefallen. In der Zeit zum Nichtstun verdammt, bekam Bell nach eigener Aussage einen neuen Blick auf sich, auf den Job als Fußballprofi, Geduld war gefragt.
Bell ist derzeit unverzichtbar
Stefan Bell ist so etwas wie ein Urgestein von Mainz 05. "Ihn in unserem Kader zu wissen, gibt uns ein gutes Gefühl", sagte Sportvorstand Christian Heidel bei der Vertragsverlängerung. Und Stefan Bell liefert. Zu Saisonbeginn noch Ergänzungsspieler, rutscht er im Laufe der ersten Spieltage in die Startelf. Gegen Freiburg und Dortmund gehört er zu den besten Spielern auf dem Platz, meldet gegen den BVB beispielsweise Serhou Guirassy, erwiesenermaßen ein Topstürmer der Bundesliga, komplett ab.
Länderspielpause tut der Mannschaft gut
Die Bundesliga macht jetzt gezwungenermaßen erst einmal Länderspielpause. In der Nations League geht es für das DFB-Team gegen Bosnien-Herzegowina (16.11.) und Ungarn (19.11.). In Sachen Formkurve kommt diese Ligapause für die Mainzer zu einem schlechten Zeitpunkt, denn aktuell präsentiert sich das Team in sehr guter Verfassung. "Wir hatten eine gute Form, es hat taktisch sehr gut funktioniert", analysierte Stefan Bell am Sonntag nach dem Sieg gegen Dortmund im Gespräch mit SWR Sport. "Wir nehmen es aber wie es kommt. Der eine oder andere Spieler hatte auch so seine Probleme, die er mit sich rumgeschleppt hat. Da ist die Länderspielpause immer eine gute Chance, dass sich alle wieder ein bisschen sammeln können". Das gilt auch für Stefan Bell, die ewige Konstante im Kader von Mainz 05.