Paul Nebel kam aus der Jugend von Mainz 05. Auf dem Weg zum Leistungsträger musste er jedoch einen Umweg über den KSC nehmen. Doch nun ist er bei den Rheinhessen angekommen.
Nach 11,8 gelaufenen Kilometern musste Paul Nebel seine letzten Kraft-Reserven aktivieren. Die nämlich waren nötig, um auf den Zaun zu klettern, wo ihn die Mainzer Fans in Empfang nahmen. Der Anhang wusste, bei wem er sich für den ersten Heimsieg der laufenden Bundesliga-Saison zu bedanken hatte. Mit seinem Treffer in der 54. Minute hatte Nebel den Schlusspunkt beim 3:1 (2:1)-Sieg über Borussia Dortmund gesetzt - und gleichzeitig sein erstes Bundesligator erzielt.
Paul Nebel steiler Aufstieg bei Mainz 05
Er habe lange davon geträumt, "hier im Stadion ein Tor zu schießen", erzählte der 22-Jährige. Dass dies dem einstigen Jugendspieler der Nullfünfer am Samstag gelang, war der vorläufige Höhepunkt eines steilen Aufstiegs, den er in den vergangenen Wochen hingelegt hatte.
Spätes Startelf-Debüt bei Mainz 05
Erst zwei Wochen zuvor hatte Trainer Bo Henriksen den Flügelstürmer in der Bundesliga-Partie gegen Borussia Mönchengladbach erstmals in der Startelf aufgeboten. Seither begann Nebel - in den vergangenen zwei Jahren an den Karlsruher SC ausgeliehen - in jedem Pflichtspiel. Und überzeugte. "Paul wird besser und besser und besser", lobte Henriksen nach dem starken Auftritt gegen Dortmund.
Lob von den Mainzer Kollegen
Im Offensivspiel der Mainzer war der umtriebige, nur 1,69 Meter große Nebel stets eine wichtige Anspielstation und sorgte für Alarm in den Halbräumen. "In der zweiten Halbzeit hat es einfach Spaß gemacht, auf dem Platz zu sein", sagte Nebel, der sich erst einmal im Team festgespielt zu haben scheint. "Aber ich kann nicht die ganze Zeit darüber reden, dass ich jetzt Stammspieler bin", mahnte er sich selbst zur Bescheidenheit. "Darauf ausruhen kann ich mich nicht."
Mit seinen jüngsten Auftritten jedenfalls hat Nebel sich Kredit erspielt, beim Trainer und bei den Teamkollegen. "Er gibt uns gerade super, super viel", sagte der gegen Dortmund ebenfalls erfolgreiche Jonathan Burkardt, der nach seinem DFB-Debüt im Oktober nicht von Bundestrainer Julian Nagelsmann für die anstehenden Länderspiele nominiert wurde. "Er ist unheimlich laufstark und ein Spieler, auf den man sich voll verlassen kann." Und deshalb ist Burkardt sich nicht nur wegen Nebels Premierentor sicher: "Mit ihm werden wir viel Spaß haben."