Brisanter Wechsel: Publikumsliebling Terrence Boyd verlässt den 1. FC Kaiserslautern und schließt sich Waldhof Mannheim an. Für die Roten Teufel ist es eine Zäsur.
Es hatte sich angedeutet: Am Freitagmorgen hatte der FCK bekanntgegeben, dass Angreifer Terrence Boyd das Trainingslager des Zweitligisten verlassen wird, um mit anderen Klubs über einen Transfer zu verhandeln. Wie beide Vereine am Mittwochabend bestätigten, läuft Boyd ab sofort für den Drittligisten Waldhof Mannheim auf.
"Zu Terrence muss man nicht mehr viel sagen. Er bringt eine hohe Qualität mit an den Alsenweg und soll uns offensiv mehr Durchschlagskraft ermöglichen. Auf und neben dem Platz ist Terrence ein Spieler der voran gehen möchte", sagte Waldhof-Geschäftsführer Tim Schork. "Ich freue mich auf viele bekannte Gesichter in der Mannschaft und möchte dem Verein dabei helfen, aus der aktuellen Lage wieder herauszukommen", sagte Boyd.
Fußball | Meinung Vom FCK zum Waldhof: Terrence Boyd hat keine Anfeindungen verdient
Terrence Boyd wechselt vom 1. FC Kaiserslautern zu Waldhof Mannheim. Dass es den Stürmer ausgerechnet zum Erzrivalen zieht, nehmen ihm einige FCK-Fans übel. Doch das hat der 32-Jährige nicht verdient, findet SWR-Sportredakteur Johann Schicklinski.
FCK-Fans sind traurig über den Wechsel der Gallionsfigur
Für die ins Trainingslager mitgereisten Fans war die Entwicklung schon vor der offiziellen Verkündigung des Transfers abzusehen. "Die Gerüchteküche brodelte schon länger. Als ich in den Flieger gestiegen bin, hat mir mein Bauchgefühl schon gesagt, dass der Abgang feststeht", sagte Lennart Mikl im Gespräch mit SWR Sport.
Trotzdem tut der Wechsel den Anhängern weh. "Meine Gefühle sind eine Katastrophe momentan. Für mich ist Terrence Boyd eine Galionsfigur in Lautern. Er hat sich mit dem FCK identifiziert wie kein anderer Spieler - seit langem. Und auf einmal heißt es: Er ist weg. Ich bin traurig", sagte Ronny Langer.
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Im türkischen Belek traf SWR Sport vor wenigen Tagen den gut gelaunten Ragnar Ache zum Interview. Am Mittwoch verletzte sich der Angreifer im Testspiel gegen Dynamo Dresden.
Boyds Vertrag wäre im Sommer ausgelaufen
Der Vertrag des Angreifers wäre noch bis zum Ende der Saison gelaufen. Nach den Verpflichtungen der Offensivspieler Ba-Muaka Simakala (Holstein Kiel), Dickson Abiama (SpVgg Greuther Fürth) und Filip Stojilkovic (SV Darmstadt 98) stellt sich der 1. FC Kaiserslautern im Offensivbereich neu auf.
Der Weggang des Angreifers ist eine Zäsur im Aufgebot der Roten Teufel. Kaum ein anderer Akteur hat das Geschehen auf dem Betzenberg in den vergangenen Jahren so geprägt wie Boyd - auf und abseits des Platzes. FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen äußerte sich am Rande des Trainingslager zum Wechselwunsch von Boyd. "Terrence kam mit der Bitte auf uns zu, dass er wechseln möchte." Wenn ein Spieler, und dann auch noch ein so verdienter, das Gefühl habe, dass er etwas anderes machen müsse, dann bringe es nichts, jemanden zu überreden.
Boyd reifte auf dem Betze zum Publikumsliebling
Boyd war im Januar 2022 vom Halleschen FC auf den Betzenberg gewechselt und trug in der anschließenden Rückrunde mit acht Toren in 13 Spielen entscheidend zum Aufstieg in die 2. Bundesliga bei. Mit seiner offenen und sympathischen Art erwarb sich der frühere US-Nationalspieler schnell die Sympathien des Publikums. In der laufenden Saison kam Boyd 15 Mal in der 2. Bundesliga zum Einsatz, dabei erzielte er zwei Tore und legte einen weiteren Treffer auf.