FCK-Zeugwart Peter Miethe

Nach tragischem Tod im Trainingslager

"Einfach ein toller Mensch" - eine Würdigung des verstorbenen FCK-Zeugwarts Peter Miethe

Stand
Autor/in
Jürgen Schmidt

Seit vielen Jahren berichtet SWR Sport-Reporter Jürgen Schmidt über den 1. FC Kaiserslautern. Er erinnert sich an viele schöne Momente mit Peter Miethe, der bei einem Unfall im Trainingslager verstorben ist.

Ich habe heute Morgen auf dem Rückweg von der Europameisterschaft vom Tod von Peter Miethe erfahren und es tut mir unglaublich weh und leid. Es ist schrecklich, es ist tragisch und ein großer Verlust. Er war ein unfassbar guter Mensch und ein unglaublich toller Charakter. Und er fehlt mir jetzt schon. In meinem Kopf gehe ich alle seine Stationen beim FCK immer wieder durch.

Als Hausmeister ist Miethe beim FCK gestartet

Seit 1993 berichte ich über den FCK, seit Anfang der 2000er Jahre war Peter Miethe dabei, da ist er Hausmeister geworden. Er war nicht so nah dran am Team, aber er war immer da und immer zu sehen. Damals hat er mitbekommen, dass mein kleiner Sohn Theo 2008 und 2009 Reporter für unsere Sportsendung "Flutlicht" war. Theo war immer mal wieder mit am Betze. Und noch bis zuletzt fragte Peter Miethe mich immer wieder, wie es Theo geht, was er heute macht. Und ob er noch FCK-Fan ist. Peter hat sich wirklich für Menschen interessiert, er hat wirklich zugehört. Das hat ihn besonders gemacht.

Peter und seine kurze Hose

Ich erinnere mich an so viele schöne Momente mit Peter Miethe. Selbst im tiefsten Winter stand er am Spielfeldrand und hatte seine kurze Hose an. Er musste immer lachen, wenn ich ihn dann wieder damit aufgezogen habe, dass er richtig dick angezogen ist. Er wohnte im Landkreis Kaiserslautern, ist dann aber in die Stadt gezogen, um näher an allem dran zu sein. Er hatte eine ruhige, sachliche und vor allem absolut loyale Art, die sicherlich auch dem ein oder anderen Spieler sehr sehr gut getan hat.

Viel mehr als ein Zeugwart

2018, nach dem Abstieg, ist er dann in das Betreuer-Team von Wolfgang Wittich gekommen. Wenn "Wolle" mal ein bisschen knodderich war, dann war Peter immer so ein ausgleichender Typ. Seitdem Wittich 2022 in Rente gegangen ist, hat Peter das dann alleine gemacht. Und er kümmerte sich ja nicht nur um die Trikots, um Wareneinkäufe, bereitete Auswärtsfahren und Trainingslager vor, sondern er war in erster Linie für die Spieler da. Gerade, wenn es bei denen mal nicht lief, wenn sie zum Beispiel Probleme mit dem Trainer hatten. Da hatte Peter sicherlich einen großen Wert, weil er mit den Menschen gut umgehen konnte.

Peter hat nie dramatisiert, er hat einfach nur zugehört. Er hatte das Vertrauen der Spieler.

Peter war für alle da

Ich erinnere mich, dass er immer ganz vorsichtig um uns herum geschlichen ist, als wir Interviews gemacht haben, um uns nicht zu stören. Er kam dann immer mit seinem Wagen und wenn der Krach gemacht hat, dann hat er immer gefragt, ob er warten soll und hat immer auch auf uns aufgepasst, damit wir unsere Arbeit gut machen konnten. Er kam immer vorbei und suchte den Austausch: "Was meinste? Wir schätzt du das ein?" Er wollte uns dabei nicht aushorchen – er hatte einfach Interesse an den Menschen.

"Peter war immer da"

Die Beschreibung "gute Seele des Vereins", die trifft auf ihn zu. Sein Tod nimmt mich unglaublich mit, weil er einfach zum FCK gehört. Seine Position ist für alle sehr wichtig, für die Spieler, die Trainer und den Staff. Der FCK ist in den letzten Jahren nicht sehr beständig, aber Peter war immer da. Das fehlt. Er fehlt. Jetzt schon.

Ich erinnere mich gerne an viele schöne Momente, empathische und tolle Gespräche über Fußball und über alles mögliche andere. Auch während der Corona-Pandemie haben wir uns immer wieder über unseren Umgang damit ausgetauscht. Peter begleitete mich über eine sehr lange Phase meiner Zeit beim FCK. Sein Verlust tut einfach unglaublich weh. Ruhe in Frieden, Peter. 

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Jürgen Schmidt