Kapitän im Interview

Zwischen Krise und Fake News: Jean Zimmer über eine turbulente Woche beim FCK

Stand
Interview
Marius Zimmermann
Onlinefassung
Michi Glang

Pleite auf St. Pauli, Fake News um Trainer Dimitrios Grammozis und Schalke vor der Brust: Jean Zimmer vom FCK spricht im Interview mit SWR Sport über die Situation am Betzenberg.

Der 1. FC Kaiserslautern steckt nach dem 0:2 beim FC St. Pauli tief im Tabellenkeller. Am Freitag empfangen die Roten Teufel mit dem FC Schalke 04 einen direkten Konkurrenten im Kampf gegen Abstieg. Mitten in die sportlich schwierige Situation sorgen Falschmeldungen um Trainer Dimitrios Grammozis für Aufregung. Jean Zimmer über eine turbulente Woche am Betzenberg.

SWR Sport: Den Start ins neue Jahr haben Sie sich sicher anders vorgestellt. Wie ist intern nach dem ersten Spiel die Stimmung?
Jean Zimmer: Wir haben uns natürlich mehr vorgenommen für das Spiel gegen Pauli. Von daher ist die Stimmung nicht optimal, aber wir freuen uns aufs Heimspiel und sind heiß darauf. Ausverkauftes Haus, wieder ein sehr starker Gegner, da können wir einiges besser machen.

Sie mussten nach dem Spiel gegen St. Pauli Ragnar Ache beruhigen. Was war da los?
Das bleibt intern. Jeder hat gesehen, dass er nicht zufrieden war, wie das Spiel ausgegangen ist, dass er nicht glücklich drüber war. Ich will nicht sagen, dass es anderen damit besser geht. Aber die Emotionen müssen raus, die gehören dazu. Und die sollen auch raus. Aber da ist alles gut.

Was müsst ihr denn besser machen als gegen St. Pauli, um mal wieder zu punkten?
Ein Tor schießen würde helfen, wenn wir die Chancen haben. Hinten wenig zuzulassen ist gegen solche Top-Mannschaften immer schwer. Aber wir müssen einfach die Gelegenheiten vom Gegner minimieren. Das erhöht unsere Chancen auf einen Sieg.

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Neben der Chancenverwertung ist auch die Abwehr ein Thema. Was muss da noch passieren? Man kann ja nicht jedes Spiel drei Tore schießen, um zu gewinnen.
Im Endeffekt ist es das, worüber wir im letzten halben Jahr reden. Auch in der Phase, in der wir die Spiele gewonnen haben, haben wir einfach zu viele Gegentore bekommen. Das müssen wir versuchen, gemeinsam mit allen besser zu verteidigen.

Wie kribbelig wird das für euch im Duell mit Schalke? Wie wichtig ist dieses Spiel?
Enorm wichtig. Auch, wenn es Schalke ist: Es geht gegen einen direkten Konkurrenten. Wir haben ein Heimspiel, 45.000 Leute im Rücken, die uns anpeitschen werden. Flutlicht im Stadion ist immer etwas besonderes, da freue ich mich drauf.

Der Trainer wurde unter Woche angefeindet, auch mit Falschmeldungen. Wurde das bei euch thematisiert? Wie geht ihr damit um?

Dadurch, dass mein Name mit dabei war und ich aus der Pfalz komme, habe ich es natürlich einige Male geschickt bekommen. Grundsätzlich zu Fake-Sachen: Eigentlich sind die Leute am meisten gestraft, wenn man es ignoriert. Und dadurch, dass da nix dran war, gibt es keinerlei Spielraum für Diskussionen. Deshalb habe ich mich nicht in der Situation gesehen, mich damit groß auseinanderzusetzen.

Ihr Trainer war in der Pressekonferenz relativ angefasst und hat gesagt, das sei unterste Schublade. Er spricht sogar von Rufmord. Hat man ihm denn angemerkt, dass ihn das so beschäftigt?
Nein. Ich glaube, das wollte er auch nicht in die Mannschaft tragen. Hat er auch nicht. Man hat es ihm nicht ansatzweise angemerkt. Das zeigt auch, wie professionell er damit umgeht und welchen Fokus er hat. Der Fokus liegt bei ihm und uns allen auf Schalke und nicht auf irgendwelchen Gerüchten, die im Internet verbreitet werden.

Der Druck ist aber da, insbesondere auf Dimitrios Grammozis. Müsst ihr dann auch ein bisschen für ihn spielen, um zeigen: 'Ey, das ist der richtige Mann im Moment'?
Nicht nur für ihn. wir spielen für uns, wir spielen für unseren Verein. Wir haben sieben Spiele verloren. Da geht es darum, dass jeder alles reinwirft, damit wir die Kehrtwende hinkriegen. Da geht es nicht um den Trainer, da geht es nicht um den Spieler. Im Endeffekt geht es um den Verein, dass wir den wieder in die Erfolgsspur bringen.

Wie wollt ihr das schaffen? Was stimmt euch positiv?
Grundsätzlich, dass wir gegen St. Pauli Chancen rausgespielt haben und wir eine gute Truppen haben. Wir haben es als Verein oft genug gezeigt, was unsere Werte sind - auch in dieser Saison schon. Die Menschen und Charaktere sind die selben. Von daher stimmt mich das sehr positiv und ich gehe mit Optimismus in das Spiel gegen Schalke.

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