Die bittere Niederlage des FCK gegen Paderborn sorgte für großen Unmut im Verein und bei den Fans. Im DFB-Pokal gibt es auch nach der Auslosung noch keine Klarheit über den Gegner.
Nach dem Abpfiff im Fritz-Walter-Stadion auf dem Betzenberg machte sich der Unmut der Fans des 1. FC Kaiserslautern breit. Mit einem Pfeiffkonzert quittierten viele der 36.344 Zuschauer die Leistung, die die Roten Teufel vor allem in der zweiten Hälfte des Spiels gezeigt hatten. Auch der Rausschmiss des Trainers Dimitrios Grammozis wurde gefordert.
1:2 (1:0) ging die Partie gegen den SC Paderborn verloren, und dabei ging alles so gut los für den Pfälzer Traditionsverein: Schon in der dritten Minute verwertete Verteidiger Jan Elvedi eine Ecke zum frühen 1:0 für Kaiserslautern. "Ich finde, dass wir vor allem in der ersten Halbzeit ein tolles Spiel gemacht haben, gegen einen sehr guten Gegner", sagte Grammozis nach der Partie.
FCK-Trainer Grammozis bemängelt Chancenverwertung
Man sei "sehr dominant, sehr zielstrebig, sehr zweikampfstark" gewesen. Aber: Sein Team hätte es verpasst mit einem 2:0 in die Pause zu gehen. In Halbzeit zwei folgten dann die Nackenschläge für den FCK: Erst verwandelte David Kinsombi einen Handelfmeter für den SC Paderborn (72.), nur sieben Minuten später drehten die Gäste das Spiel durch einen Kopfball von Visar Musliu. "In der zweiten Halbzeit hatte ich das Gefühl, dass unserer Jungs ein bisschen mehr Angst hatten, das 1:0 zu verlieren", resümierte Grammozis.
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Mutlose zweite Halbzeit lässt Stimmung beim FCK kippen
Die zweite Halbzeit des Spiels war auch vom fehlenden Selbstvertrauen der Roten Teufel geprägt. Die Tore für Paderborn wären zu einfach gefallen, so Grammozis. "Wir haben dann leider nicht mehr eine Energie entfacht, um dann wenigstens einen Punkt mitzunehmen", bemängelte Grammozis. Die frühen Auswechslungen von Marlon Ritter und Ragnar Ache begründete der Trainer mit fehlender Energie für die vollen 90 Minuten. Besonders bei Ache rief die Auswechslung in Minute 55 Unmut hervor.
Auch Torschütze Elvedi sprach die Energielosigkeit seiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit an: "Das war zu wenig vom Mut, vom Willen, vom Biss, an allen Ecken hat uns ein bisschen was gefehlt." Irgendwann sei das Momentum "komplett auf Paderborner Seite" gewesen. "Schlussendlich haben wir es nicht geschafft da raus zu kommen", gab der Schweizer zu.
Hengen setzt zwischen Pokal und Liga klare Prioritäten
Durch die Niederlage gegen den SCP rutscht Kaiserslautern auf Rang 16 der Tabelle, mit Rang 17 könnte man im Laufe des Wochenendes noch auf einen direkten Abstiegsplatz fallen. Im DFB-Pokal sind die Roten Teufel dagegen nur noch einen Sieg vom Finale in Berlin entfernt. Für Geschäftsführer Thomas Hengen sind die Prioritäten klar verteilt: "Tagesgeschäft ist die Liga und da müssen wir alles dafür tun, dass wir drin bleiben", sagte Hengen nach dem Spiel. Kurz zuvor waren mit Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Saarbrücken die zwei möglichen Gegner für das Pokal-Halbfinale ausgelost worden.
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Hengen zeigte gemischte Gefühle zum Ausgang der Auslosung: "Ein Heimspiel wollten wir, aber es ist ja eventuell kein Heimspiel, deswegen warten wir mal ab wie das Viertelfinale ausgeht", sagte der FCK-Geschäftsführer. Vom Ausgang der Partie Saarbrücken gegen Mönchengladbach hängt ab, ob die Roten Teufel zu Hause gegen den Bundesligisten aus Mönchengladbach spielen oder zum Drittligisten nach Saarbrücken fahren müssen. Auf die Frage was einfacher wäre, antwortete Hengen: "Wir können es uns leider nicht aussuchen, wir nehmen es wie es kommt." Das Halbfinale sei schwer, egal gegen wen.
Der spielerische Unterschied zwischen den furiosen Auftritten im Pokal und den blutleeren Spielen in der Liga ist auch für den FCK-Geschäftsführer "schwer zu erklären." Nach der fünften Niederlage im sechsten Liga-Spiel unter Grammozis vermied Hengen am Mikrofon von "Sky" ein klares Bekenntnis zum FCK-Trainer.
FCK will Kampf gegen den Abstieg intensivieren
Dass der Fokus zwischen Liga und Pokal beim FCK aktuell klar verteilt ist, äußerte auch Mittelfeldspieler Julian Niehues: "DFB-Pokal schön und gut, ist im April irgendwann." Bis dahin seien es sechs, sieben Spiele und es zähle nur die Liga. Der 22-Jährige sprach wie viele FCK-Vertreter an diesem Abend davon, nun noch mehr Einsatz im Abstiegskampf der 2. Bundesliga zu zeigen: "Wir müssen einfach wieder weiter mehr machen, komplett alles geben. Wir stehen da unten drin. Annehmen, kämpfen", so der Mittelfeldspieler. Die nächste Chance dafür gibt es für den 1. FC Kaiserslautern am 18.02. beim 1. FC Nürnberg (13.30 Uhr).