Der 1. FC Kaiserslautern steht im Finale des DFB-Pokals! Nach dem 2:0-Sieg in Saarbrücken war der Jubel bei den Spielern der Roten Teufel und bei Trainer Friedhelm Funkel riesengroß.
Als Schiedsrichter Marco Fritz das umkämpfte Halbfinale des DFB-Pokals im Ludwigsparkstadion des 1. FC Saarbrücken abpfiff, gab es für die ganze Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern nur eine Richtung. Nach dem 2:0-Derbysieg (0:0) eilten Spieler und FCK-Offizielle zum prall gefüllten Auswärtsfanblock und feierten dort einen der größten Erfolge der jüngeren Vereinsgeschichte: Der FCK steht im DFB-Pokalfinale im Berliner Olympiastadion am 25. Mai!
Mitten in der Jubeltraube der Roten Teufel dabei: Almamy Touré, der sich in seinem ersten Einsatz unter FCK-Trainer Friedhelm Funkel mit zwei entscheidenden Szenen auszeichnete. In der 53. Minute flankte er den Ball auf Marlon Ritter, dessen Kopfball, begünstigt von einem Aussetzer von FCS-Torhüter Tim Schreiber und dem Rasen im Ludwigsparkstadion, zum 1:0 für den FCK über die Torlinie kullerte. In der 75. Minute erzielte Touré dann selbst das 2:0: Nach einem Freistoß von Tymoteusz Puchacz stieg der Verteidiger am Fünfmeterraum hoch und köpfte das Spielgerät ins lange Eck des Saarbrücker Tores.
Funkel kehrt mit dem FCK zurück ins Pokalfinale
Dank Funkels Entscheidung, auf Touré zu setzen, zieht der 70-jährige Trainer nun wieder mit dem Verein ins DFB-Pokalfinale ein, mit dem er dies bereits als Spieler schaffte. Im Jahr 1981 verlor der FCK mit Funkel 1:3 gegen Eintracht Frankfurt. Jetzt nochmal als FCK-Trainer nach Berlin zu fahren, ist für Funkel "unfassbar". "Der Fußball schreibt die schönsten Geschichten", sagte der Trainer sichtlich gerührt im Sportschau-Interview. Für den 1. FC Kaiserslautern ist es der achte Einzug in das Spiel um den goldenen DFB-Pokal, 1990 und 1996 konnten die Roten Teufel die Trophäe gewinnen.
FCK-Trainer setzte bewusst auf Tourés Kopfballstärke
Und auch bei der Analyse des vom Kampf geprägten Spiels nach Abpfiff stand Funkel die Freude ins Gesicht geschrieben: "Heute haben wir das notwendige Spielglück gehabt", erklärte der Trainer. "Die erste Halbzeit war nicht gut." Das könne man aber vom FCK auch nicht erwarten. "Wir spielen gegen eine Mannschaft, die mit neun Mann vor dem eigenen Strafraum steht. Da haben wir einfach nicht die spielerischen Mittel, da Lösungen zu finden." Die Spieler wären aber geduldig geblieben. Man habe sich auch nicht auskontern lassen. Dies wurde schon dem FC Bayern München und Borussia Mönchengladbach in dieser Pokal-Saison in Saarbrücken zum Verhängnis.
Die erstmalige Aufstellung von Touré begründete Funkel mit der Gefahr, die Saarbrücken in der Vergangenheit bei Standards ausgestrahlt hatte: "Ich hab nicht so viele kopfballstarke Spieler, darum hat Touré heute gespielt", sagte der 70-Jährige im Sportschau-Interview. Auch den Einsatz von Daniel Hanslik, der nach dem Ausfall von Top-Angreifer Ragnar Ache auf der Mittelstürmer-Position zum Einsatz kam, begründete der FCK-Trainer so: "Ragnar war nicht dabei, also brauche ich jemanden, der sehr laufstark ist, der sich 60, 70 Minuten auf gut Deutsch gesagt den Arsch aufreißt und eben auch Kopfballstark ist."
Eine Reise durch die bisherigen DFB-Pokalfinals des FCK gibt es hier:
Finaleinzug könne Spielern etwas "mitgeben"
Während im ausverkauften Ludwigsparkstadion tausende FCK-Fans die Tore ihrer Mannschaft bejubelten, gab es auch beim Public Viewing im heimischen Fritz-Walter-Stadion auf dem Betzenberg große Gefühlsausbrüche. 16.000 Fans waren dort zusammengekommen und lagen sich bei den Toren und beim Abpfiff in den Armen. Diese Euphorie kann die Mannschaft auch in den kommenden Spielen in der 2. Bundesliga gut gebrauchen. Dort steht der FCK zur Zeit auf dem Abstiegs-Relegationsplatz und damit mitten im Abstiegskampf. Der Einzug ins DFB-Pokalfinale werde die Mannschaft in der kommenden entscheidenden Saisonphase laut Funkel aber nicht ablenken, sondern werde ihr etwas "mitgeben". "Sie können auch heute feiern, das haben sie sich verdient."
Das SWR Extra zum FCK im Pokalfinale:
Im nächsten Liga-Spiel beim Hamburger SV (6.4., 13:00 Uhr, live im Sportschau-Audiostream) werde dann "bestimmt der Ein oder Andere eine Pause bekommen". FCK-Coach Funkel wird auf "frische Spieler" setzen. Gegen wen die Roten Teufel am 25. Mai im Pokalfinale spielen werden, machen Fortuna Düsseldorf und Bayer Leverkusen (3.4., 20:45 Uhr, live im ARD-Audiostream) unter sich aus.