Die Protest-Aktion von Unbekannten beim Spiel gegen RB Leipzig verärgert nicht nur Heidenheims Trainer Frank Schmidt. Nun hat der FCH Anzeige erstattet.
Nach der Buttersäure-Attacke beim Spiel des 1. FC Heidenheim gegen RB Leipzig (1:2) in der Fußball-Bundesliga hat der FCH Anzeige wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung erstattet. Das hatte die zuständige Ulmer Polizei am Mittwoch bestätigt. Wie der Verein bereits am Dienstag mitteilte, hat der FCH dafür die Videos der Überwachungskameras gesichert und der Polizei zur Verfügung gestellt.
Unbekannte hatten vor der Öffnung der Stadion-Tore am Samstag Flüssigkeit im Gästeblock ausgeschüttet. Der betroffene Bereich war laut eines Heidenheimer Clubsprechers zwar so gut wie möglich gesäubert worden. Dennoch hatte es während der Partie nach Erbrochenem gerochen. Schon vor dem Anpfiff hatten mehrere RB-Fans in den sozialen Medien ihren Unmut darüber bekundet. Heidenheims Trainer Frank Schmidt kritisierte die Aktion.
Fußball | Bundesliga Kapselzerrung bei Maloney: Heidenheimer Mittelfeldspieler fällt vorerst aus
Der 1. FC Heidenheim muss vorerst auf Lennard Maloney verzichten. Der Mittelfeldspieler hat sich im Spiel gegen Leipzig an der Schulter verletzt – schmerzhaft für Maloney und das Team.
Frank Schmidt entschuldigt sich im Namen des Vereins
"Da fehlt mir jegliche Form des Verständnisses", sagte der 50-Jährige nach dem Spiel am Samstag. Manchen Leuten fehle es offenbar an Intelligenz, meinte Schmidt. "Jeder kann bei uns eine Meinung haben - auch zu RB Leipzig. Aber so was? Da schäme ich mich für. So was gehört sich nicht." Er wolle sich auch im Namen des Vereins dafür entschuldigen. Er habe den Gestank selbst wahrgenommen, erklärte der Coach. FCH-Vorstandsmitglied Petra Saretz sagte der "Bild"-Zeitung, dass man der Sache nachgehen werde. RB Leipzig, von vielen Fußballfans oftmals "Konstrukt RB" genannt, wird seit Jahren kritisch gesehen. Schon bei zahlreichen Spielen hatte es in der Vergangenheit Fan-Proteste gegen die Sachsen gegeben. Der Vorfall könnte noch Konsequenzen für den FCH haben. Denn wie der DFB dem SWR auf Anfrage mitteilte, untersucht der Kontrollausschuss die Vorgänge und hat ein Verfahren gegen den 1. FC Heidenheim eingeleitet.
Heidenheim ungeschickt bei Gegentoren
Zwei Wochen nach dem sensationellen 3:2 gegen den FC Bayern München machten es die Schwaben dem Champions-League-Anwärter nach Meinung von Schmidt zu einfach. Besonders bei den Gegentoren verteidigten sie ungeschickt. Die Leipziger Torjäger Benjamin Sesko (42. Minute) und Lois Openda (85.) bestraften das. Für den FCH gab es trotz des zwischenzeitlichen Ausgleichs durch Joker Nikola Dovedan (69.) erstmals nach vier Partien wieder eine Niederlage. Da das Polster auf den Relegationsplatz weiter komfortabel ist, hielt sich Schmidts Ärger aber in Grenzen. Man könne eben nicht jedes Heimspiel drehen, meinte er.
Auch die verletzungsbedingte Auswechslung von Lennard Maloney nach einem Zusammenprall mit Leipzigs Xavi Simons bereitete dem FCH Sorgen. "Die Schulter war ausgekugelt, ist aber wieder drin", berichtete Schmidt. Weitere Untersuchungen sollen folgen.