Auf die knapp 1.500 Fans von RB Leipzig wartete in der Heidenheimer Arena eine üble Überraschung. Im Fanblock roch es nach Buttersäure. Trainer Frank Schmidt war stinksauer über die Aktion.
Es ist nicht die feine englische Art, Gäste mit einem üblen Gestank zu empfangen. So erging es am Samstag allerdings den etwa 1.500 angereisten Fußballfans von RB Leipzig. Im Gästeblock der Heidenheimer Voith-Arena roch es nach Erbrochenem. "It smells like Buttersäure" postete der Fanverband Leipzig zu Spielbeginn auf der Plattform X.
Offenbar war die Substanz in der Nacht auf Samstag im Fanblock der Gäste verteilt worden. Buttersäure kann Augen und Atemwege reizen und verbreitet einen unverkennbaren, üblen Geruch. Ein Heidenheimer Clubsprecher sagte SWR Sport, dass es schon weit vor der Öffnung der Stadiontore am Spieltag einen Vorfall gegeben habe. Unbekannte hätten offenbar Flüssigkeit ausgeschüttet, der betroffene Bereich sei anschließend so gut wie möglich gesäubert worden.
Heidenheim-Trainer Frank Schmidt verurteilt die Aktion
Heidenheims Trainer Frank Schmidt verurteilte die Aktion nach dem Spiel scharf. "Da fehlt mir jegliche Form des Verständnisses, da fehlt es manchen an Intelligenz", sagte der 50-Jährige sichtlich aufgebracht. "Jeder darf eine Meinung haben, auch zum Konstrukt RB Leipzig. Aber für sowas schäme ich mich, sowas gehört sich nicht."
Schmidt, der den Gestank im Stadion selbst wahrgenommen hatte, entschuldigte sich auch im Namen des Vereins. "Einen Protest kann man auch auf andere Art und Weise rüberbringen", sagt Schmidt.
Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen
Heidenheim-Vorstandsmitglied Petra Saretz, zuständig für Organisation und Lizenzierung, sagte der "Bild"-Zeitung: "Wir haben uns bei unseren Gästen aus Leipzig vor dem Spiel bereits dafür entschuldigt. Natürlich werden wir dieser Sache nachgehen." Dies macht auch die Polizei. Denn nach dem Spiel hatte der FCH Anzeige wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung erstattet. Das hatte die zuständige Ulmer Polizei am Mittwoch bestätigt. Wie der Verein bereits am Dienstag mitteilte, hat der FCH dafür die Videos der Überwachungskameras gesichert und der Polizei zur Verfügung gestellt.
Bereits im Vorfeld des Spiels waren Straßenschilder entlang des Wegs zum Gästeblock mit Aufklebern mit dem Spruch "Fußballmörder RBL" platziert worden. Dies berichtete die Heidenheimer Zeitung. Ein ähnliches Transparent mit der Aufschrift "Auch nach 15 Jahren bleibt es dabei, Fußballmörder RBL" war auch noch im Block der Heimfans zu sehen.
RB Leipzig gilt für seine Gegner als Kunstprodukt und steht symbolisch für die Kommerzialisierung des Fußballs.