Saskia aus Winnenden hat sich mit 27 Jahren sterilisieren lassen. Für sie eine bewusste und lang gereifte Entscheidung: „Es war wie ein Befreiungsschlag.”
Saskia ist schon lange klar, dass sie keine Kinder will. Als Jugendliche nimmt sie die Pille, später lässt sie sich eine Kupferkette einsetzen. Mit 27 Jahren hat sich nichts daran geändert, dass sie keine Kinder will. „Deswegen war das für mich ganz logisch, dass eine Sterilisation die einzig richtige Möglichkeit für mich ist”, sagt Saskia.
Ablehnung und Bevormundung
Sie erkundigt sich beim Verein ‘Selbstbestimmt steril’, welche Klinik in ihrer Nähe eine Sterilisation durchführt. Für das Krankenhaus habe sie eine Überweisung von ihrer Frauenärztin gebraucht.
Noch im Flur habe die Ärztin ihr gesagt, dass „kein vernünftiger Arzt mich in dem Alter sterilisieren würde” und „was mir einfallen würde, in meinem jungen Alter so eine Entscheidung zu treffen”, erinnert sich Saskia. Sie wurde gebeten, die Praxis zu verlassen und mit ihrem Anliegen nicht mehr wiederzukommen. „Ich habe mich total bevormundet gefühlt.”
Saskias Sterilisation liegt inzwischen mehr als ein Jahr zurück. Eine andere Frauenarztpraxis hatte ihr die Überweisung fürs Krankenhaus schließlich ausgestellt.
Erleichterung
Angst davor, die Entscheidung eines Tages zu bereuen, hat Saskia nicht. Sie bezeichnet die Operation als ‘Befreiungsschlag’, die Aussicht auf ein Leben ohne Kinder als Erleichterung. „Immer, wenn ich gefragt wurde, ob ich Kinder will, hieß es früher: Das kommt schon noch. Jetzt kann ich sagen: Nein. Ich habe mich dafür extra operieren lassen. Ich bin jetzt steril. Das verleiht dem Ganzen einen anderen Ausdruck.”
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