Mitten in der Stuttgarter Fußgängerzone arbeitet Inge ehrenamtlich in der Passanten-Seelsorge. Jeder kann dort spontan vorbeischauen und sich seine Probleme von der Seele reden.
Hilfe in der Seelsorge: anonym und ohne Termin
Seit sie Kinder hat, engagiert sich Inge ehrenamtlich in der Kirche. Nach einem Gesprächsführungskurs kam sie 2006 durch Zufall zur Passantenseelsorge der Gemeinde St. Eberhard in der Stuttgarter Königstraße. Schon seit 14 Jahren hört sie sich dort in ihrer Freizeit die Probleme anderer Menschen an. Passanten dürfen ihre Sorgen anonym mitteilen, ohne Termin, in einem geschützten Raum mitten auf der Shoppingmeile.
Ehrenamt vor Hausarbeit
Inge erfüllt es, Menschen zu helfen. „Es macht mir einfach eine Freude, hierher zu kommen. Wir sind ein gutes Team, wir machen etwas Gutes. Zu Hause würde ich ja auch nur arbeiten und da muss ich sagen, da arbeite ich lieber hier mit Menschen. Meine Hausarbeit bleibt halt manchmal liegen. Aber so vielen Menschen geht es schlecht, sie haben niemanden.“
„Für alle, die nicht mehr weiter wissen“
„Das niemanden haben stört mich und da möchte ich meinen kleinen Beitrag zu leisten. Das Problem heute ist, dass zu wenig gesprochen wird. Es ist oft einfach keine Zeit dafür in der schnelllebigen, digitalisierten Welt. Aber wir bieten hier Zeit und ein offenes Ohr – für alle, die Fragen haben, die auf der Suche sind, für alle, die was los werden wollen an Problemen und für alle, die nicht mehr weiterwissen.“
Die Bahnhofsmission ist zu, kleine Hilfsangebote bleiben
Inge ist ehrenamtliche Mitarbeiterin der Bahnhofsmission Mannheim, die derzeit wegen Corona geschlossen ist. Sie beschreibt, wie wichtig jedes Hilfsangebot für Bedürftige gerade jetzt ist.
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